Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 372
(PDF, 112 MB)
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372 -GEISTERSEHEREI

GEISTEE.SEHEREI

der Wahl Verwandtschaften, o der
des grofsen, beziehungreichen
Gesetzes von Sympathie und
Antipathie, »gerichtet ist. Wie
jedoch, alles Gute gemifsbraucht
werden kann, so geschah es
auch mit der weifsen oder na^
tüxlichen Magie, die allein des
edlern Namens der Magie würdig
ist. Sie ward von Unverständigen
oder Bösen nicht selten
mit der schwarzen oder
übernatürl., verwerflichen Zauberkunst
verknüpft , zu Volks-
betrü gereien gemifsbraucht o der
zu allerlei Gaukelspielen herabgewürdigt
. Wenn sie dagegen
xhre Versuche mit" Ehrfurcht
gegen die geheimen, noch lange
nicht erforschten, Kräfte der
Natur und des menschlichen
Geistes, und ohne Verletzung
der Religiosität, anstellt, so
bildet sie sich am Ende zur Naturwissenschaft
im erhabensten
Sinne des Wortes aus, bei welcher
sich alle Wanderkraft in
Naturkraft verwandelt. Von
dieser Magie, van deren Aus^
bildungfähigkeit zur Wissenschaft
wir nur die zur Astronomie
gewordene Astrologie als
Beispiel anführen wollen, unterscheidet
sich aber characteri-
stisch die christliche oder tliao-
soyhuche Magie, welche, die
Idee und Tendenz des Zauberglaubens
mit dem Glauben an
den höchsten einigen Gott in
Verbindung zu setzen, sucht.
In allen Systemen des Zauber-
glaubens spielen Besprechungen
und Beschwörungen verschiedener
Art eine Hauptrolle:
hauptsächlich ist Diefs jedoch
in der christlichen Magie der
Fall. Welche ganz eigenthüm-
Üche Formen und Modifikationen
der Zauberglaube in dem
theosophischen christl. Systeme
annahm, wird die Zauberbibliothek
ausführlich berücksichtigen
, in welcher wir viel Lehrreiches
und zur vollständigen
Geschichte des Zauberglaubens
aufserst Wichtiges aus zmti
Theil übersehenen oder noch
nicht benutzten Quellen zu erwarten
haben.— Was in der
,,Dämo7iomagieie des Verfassers
nur erster Versuch war, den
unermefslichen Umfang der Materialien
nach bestimmten Ideen
zu ordnen, wird sich, der gegebenen
Übersicht zufolge, fester
begründen und zu klarerer
Anschauung gestalten. Zeiten
und Völker gehörig unterscheidend
, wird sie zu einer lehr-
reichenGeschichtdarstellung des
nur allzu einflufsvollen Zau?
berglaubens werden; wobei -jedoch
das religiöse Princip der
verschiedenen Völker und Zeiten
immer der wesentlichste Ge*
aichtspuntt bleibt."

„Was im Heiden - und Chri*
stenthume zum weiten Gebiete
der Magie gerechnet ward, hat
der Verf. nur mit wenigen Worten
angedeutet. Wir müssen
diese Übersicht ganz übergehen
und * bemerken nur , dafs fast
■keine Wissenschaft von dem gell
eimnifsreicheit Kreise magischer
Kunst ausgeschlossen geblieben
ist, dafs mithin jeder
Gelehrte hellere Einsichten in
die historische Entwickelung
seiner Lehrsätze von dem angekündigten
Werke des Verfs. zu
erwarten hat. Die Geschichteter
Magie theilt sich, wie alle
Geschichten, in die allgemeine
und' die besondre ; nur durch
Heifsige Bearbeitung einzelner
Theile des ungeheuren Ganzen
wird eine vollkommne allgemeine
Geschichte dieses oder
jen.esFach.es möglich; aber, bis
jetzt ist für eine gründliche
Bearbeitung des ■ Zauberglaubens
noch so wenig geschehen,
dafs sich eine befriedigende Ge-


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