Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 379
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GEISTERSEHEREI.

GEISTERSEHEREL 379

den Priestern im vriechisclier Völker
ebendiese Künste zutraue-
ten: allein, es ist nicht nuthig,
anzunehmen, dafs sie dieErstern
von den Letztern gelernt haben.
Es waren die Wunderkünste der
Priester in allen rohen Religionen
; — bei allen noch so verschiedenen
Gebräuchen derselben
lag immer der nämliche
Aberglaube zum Grunde.44

,,Die angegebene Genealogie
der Magie macht es ferner begreiflich
, warum das Alterthum
alle ihre bekannten Völkcr-und
Religionstifter tax Magier hielt,
und warum der wahre Malier
ein Priester und, wenn er kein
Priester de.s Staats- war, nachdem
die Magie eine philosophische
Wissenschaft geworden
war, ein Priester der Natur seyn
anufste. In diesemSinne wirdör-
jpheus von mehren Schriftstellern
ein .yiagier genannt; und ohne
.Zweifei wurde i'.uroaftter in keinem
anderen Sinne für den Vater
, sowie die Magier für Kenner
, der persischen Wtmdcr-
kunst gehalten, als sofern er der
Stifter des persischen Gottesdienstes
und sie die Diener desselben
waren.44

„Die nächste Quelle der heutigen
Magie ist also die neiqda-
tonische Philosophie; diese hat
aus dem mythischen Theile der
altern griechischen Philosophie
geschöpft; und diese ist aus der
ältesten griechischen Voiksreli-»
gion geflossen.**

S. 319 stellt Eberhard
nachstehende 3 Sätze als
von ihm erwiesene auf. —

,, l) Es ist die grundloseste
Träumerei, dafs die Ägypter,
Chaldäer und Perser andere geheime
Wissenschaften besessen
haben, als die, welche die Jongleurs
" (Gaukler) „aller unculti-

tivirten oder halbcultivirte«
Volker besitzen. **

»,2) Es ist eine grundlose Träumerei
, dafs die in den neuern Besch
wütungbüchem enthaltenen
Vorschriften und Operationen
von den so ben genannten Völkern
auf eine geheime Are bis
zu uns fortgepflanzt und so in
unsere magischen Bücher gekommen
seyen,4 4

5) Diese Vorschriften sind
durch die Ar bhahi am der ver-
urtsralteren Pythngoiisch - Platonischen
Philosophie, sowie sie
sieh in der neupfatoirigchen
Schule findet, bis auf uns gekommen
. 44

Daun setzt er S. 320 —
323 noch hinzu;

„Die geheimen Künste geh <".-
reu bei allen Völkern in die
Kindheit ihrer Cultur. In diesem
Zustande findet sich die
Veranlassung und die Empfänglichkeit
dazu in gleichem Grade.
Die unwiderstehliche Veranlassung
liegt zutorderst in dem
Triebe zur Erhaltung des Lebens
und zur Befreiung von
Krankheit« Wer dazu
verspricht, der ist jedem Menschen
willkommen,
künde des rohen Wilden kann
wolnoch keine nnrftriichcn wissenschaftlichen
Mittel an die
Hand geben. Die Krankheiten
müssen ihm , wie alle Wirkungen
der Natur, ein Werk unsichtbarer
Wesen seyn, denen
also keine andere Kunst entgegenarbeiten
knim, als die Kunst,
mit diesen unsichtbaren Wesen
umzugehen, sie zu versöhnen
oder zu bändigen. Du;
Kunst des s/rzlia und die Wm*~
ht'U des Priesters wird also in
der nämlichen Person vereinigt;
seyn. Diese Anmerkung hat
schon PHnius (in „Hilf, aatur. *v
L. XXX, c» l,) gemacht; uml


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