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GESCHICHTJL
GESCHICHTE. 40t
■Verschiedenheit der Baucorpo- Lands , bekannt ist , dafs es
Nationen in England, Schott- Hauptlehren jener nicfctpäpffji*
land und Irland, — einer Ver- chen Christen waren."
schiedcnheit, die sich ebenso „Schon einem mit allen diese«,
in Verfassung, als in Gebräu- geschichtlichen Tha Machen völ-
chen, schon sehr früh zeigen Iig Unbekannten mufs es auffal«
mufste, und den ersten Grund len, dafs in unseren drei älte-
zu der noch heute bestehenden stexi Kunsturkunden keine
Verschiedenheit des altenglischen zige dem catholisch - recht glaubt
und des neuenglischen masoni- higen, oder auch dem ipaig~
sehen Systems legte* Dem gc- ren protestantischen, Cftrixtenthu-
mäfs mufsten sich auch schon me eigentümliche Lehre vor-
sehr früh zwei entgegenstehen- kommt, vielmehr in der Ifor-
de Rituale ausbilden, von wel- ker Constitution, die DTeieinig-
chen das eine, ältere> dem bes- kekiehre in einer von beiderlei
sernGeiste rÖmlsich-grieGhischer Lehrbegriffen völlig- ühwei-
Lebensbildung und reinen Chri- chen den Gestalt angedeutet ist,
stenthumes • treuer gebliebne, auch in derselben der Papst nur«
den Vorzug vor dem anderen» romisch. Bischoffgi.-nnnittwird;
päpstlich - christlichen , junge- da doch das in der Schrift;
ren, erst um das Jahr 1717 ver- Grand My&Ury of Free ~ ßtaso/is
besserten , in eben dem Gra- dhcomt'W, *', enthaltn© Ritual
de verdient, als Freiheit vor catholisch - dogmatisch, $a$ Prz*
Kriecht sin nx als gemiith liehe Gott- chard'xche aber und das Brow-
innigkeit vor befohlnem, blofs 7Zß',fc"/^protestantisch-rechtglÄiii-
angewöhntem, Blindglauben an big, ist.**
Menxchewwtzungen." — „Die Stiftung der geggnpäpst«
„Doch konnten in dem ent- liehen Christen innerhalb der
arteten zweiten Rituale solche Baucorporationcn hatte mir. vic-
fute Lehren beibehalten wer» len Feinden und Hindernissen
en , welche" rnit ä#m'" hierar- zu kämpfen: doch, ihr mächtig«
einsehen Systeme nicht stritten, ster Feind war, wie erwähnt»
Die Beweise dieser Rehauptun- die hierarchisch - papistische
gen habe ich grofsentheils mit- Geistlichkeit, vorzüglich die»
getheilt; nur daran erinnere ich Mönchsorden derselben. Diese»
nochmals, dafs auch unsere er- Geistlichkeit; bewies sieh aller«
ste Kunstutkunde, meiner An- nicht päpstlich gesinnten Citri-
sieht nach, von jenen gegen- sten, besonders aber den
päpstlichen Geistlichen in Eng- deern, unmittelbar, und in ih-
Tand herrührt, umsomehr da die rem Einflüsse auf alte gesellige«
Sprache desselben offenbar weit Verhältnisse* feindselig. Die
älter, als das Zeitalter des Kö~ Unwissenheit, der Stolz und
niges Heinrich VJ. , ist, — da die Trägheit derselben wuchs
viele Stellen desselben wörtlich mit ihrer Macht unaufhaltsam
mit der Yorker Constitution über^ an und zertrümmert© alle»
einstimmen, und da diese tJr- Menschliche um sie her, was
künde gerade diejenigen Leh- sich ihr widersetzte; und selbst
ren aufstellt, von welchen mir die wissenschaftliebenden und
aus vielen Schriften des Mittel- kunstkennenden Mitglieder der-
alters, und aus mehren neueren selben raufsten der päpstlichen
Werken über die Alterthümer Kirchenlehre, Zucht und Volt-
Englands, Schottlands und Ir- gewalt, wenigstens äufserlich,
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