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406 GESELL.
GESELL.
spreche Mernäehst, die Geheimnisse
der Masonei, die mix in
diesem Grade eines freien Ge^-
Sellens (free Journeymari) anvertraut
werden, in meinem Herzen
zu bewahren und vor Allen
, die keine Masonen sind,
verborgen zu kalten, unter keiner
geringem Strafe, als dafs ich
weder Arbeit, noch. Kundschaft,
finde, — dafs ich kaum einen
Bissen Brods und weder Geld,
noch Credit, habe, — dafs ich
"auch niemals durch eine eheliche
Gehülfin beglückt werde,
vielmehr kinderlos liinunterfah-'
re in mein Grab, in Jammer und
Seelennein, — wenn ich diefs
feierliche Versprechen und Gelübde
jemals brechen sollte."]
[Der Gesellengrad ist später
, als der Meistergrad,
entstanden und, wie Krause
ganz richtig bemerkt, '„insofern
derselbe eine abgesonderte
Abtheilung derB rüder
bildet, ohne allen Zweck
und ohne alle Notwendigkeit
; denn die sogenannten
Gesellen üben durchaus keinen
•eigentümlichen Beruf,
durchaus kein Kunstgeschäft
, welches sie von den
Lehrlingen wirklich, unterscheidet
. u
In den „Kurtsturk.," neue
Aufl., B.l, Abth.2, S.263
-r~274r liefert Krause einen
vollständigen Ahrifs des neu-
engl* Gesellenrituals nach.
y> Browne'$ JFIauptschliissel^((
und sagt darüber S. 449 f.:
,,Tn diesem Gebrauchthume
macht die weitere Ausführung
der sieben sich auf Künste beziehenden
Wissenschaften (doctri*
nae Septem liberaliuiti artiurn,
der Kunstwissenschaften) und ihre
Anwendung auf Freimaurerei
, nebst der Lehre über die
fünf Säulenordüngen, einen der
wich tigeren u. lehrreicheren Be-
standtheile desselben aus. Wenn
aber der Gesellengrad, sowie der
Meistergrud", irgend Werth haben
sollen; so können sie nur
so eingerichtet werden, dafs sie
einzelne Kunstlehren, weichein
dem Ganzen der im Lehrlingg-
grade mitgetheilten Kunstlehre
enthalten sind, weiter ausführen
und anschaulich machen.
Daher ist'das Verfahren der neuenglischen
Grofsloge, dafs sie
die sieben Wissenschaften, sowie
die Säulenordnungen, im
Gesellengrade weiter vergeistiget
, sehr zu empfehlen und in
wissenschaftg.emäfsere Anwendung
zu. bringen."
Übrigens wird vom Br.Krause
im B.2, Abthp l, S.388» Noteb,
bemerket: ,,däfs der ganze Inhalt
*des NE. Gesellengrades, in welchen
Vieles aus dem Lehrlingsrituale
herübergenommen worden
, so beschaffen sey, dafs
kein Grund ersichtlich, wefshalb
derselbe nicht Jedem ebenfalls
mitgetheilt werden sollte, dem
man die noch weit gehaltvollere
Lehrlingslection, mittheilt."}
[„Die Aufnahme des Gesellen
ist ein Bild der sittlichen
Fortschritte des Menschen
-auf der Bahn der
Menschlichheit; sie ftiKrt ihn
den Lehrerinnen und Trösterinnen
des Gebens, der
Menschenkenntnifs, — den
schönen Künsten, —r der Veredlung
des Geistes und der
geselligen ächten Freundschaft
in die Arme.t c
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