Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 433
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GNOSIS etc.

GNOSIS etc. 4^3

höchsten Gotte, den die Cliri- ge. Bei ihnen war das Christen«

sten anbeteten, sehr nntergeord- tnum nicht mehr eine Toch-
netes, mithin auch unvoilkom- icr des von den Heiden verachte*
xnenes, Wesen, Aus dieser Vor- ten Judenthums, —- eine Leh-
Stellung folgte unmittelbar, dafs re, die öffentlich der Religion
sie das Judenthuin entweder des Staats Holm sprach und dm
ganz und gar, als eine falsche, Gatter Griechenlandi und de»
oder aber als eine inivoiiständi- Capitöl» vor denAugeii der gange
, mit einem höheren Grade zen griechischen und lumisuien,
von Aufklärung nicht vereiuba- Welt bekriegt«; sondern es war
re, Religion, verwarfen und eine heilige JLehre verborgener
es sich sehr anlegen seyu lassen Mysterien, zu welcher ni«l*C
mul*sten,das Clnistenthum ganz der größte Haufe, sondern nur
von ihm zu trennen und von je- die aufgeklärteren und mehrge-
der Spur desselben zu reinigen, bildeten Menschen, zügelnsten
Sie suchten* mehr als die pla- wurden, und die vom Staat«
tonisckget innten xechtgläubi- dieselbe Achtung genossen zu
gen Christen, eine Vereinigung haben scheint, als andere My-
z wischen der, damals so ausge- steTien, deren Feier innerhalb
breiteten, pythagorisch-plato- der Gränzen der Sittlichkeit ge«
nischen Philosophie und ihrem blieben war. **
Christentlmme zu Stande zu „Wir finden wirklich Spu«
bringen, u* diese ihre neueLehre Ten, aus denen zu erhellen
in das heilige u. iniponireuueGe- icheint» dafs die romischen
wand der jL'i .Sterten, deren mäch- Obrigkeiten in ihren Unter gütigen
Einflufs und grofse Wir- chungen über die Christen bedungen
sie im zweiten, so ge- hutsruner und gelinder verfüh-
IieimnifssÜchtigen, Jahrhundert reu. sobald sie Anlafs bekamen,
Überall wahrnehmen konnten, das Christemhmn für eine mic
einzuhüllen. Dadurch gewan- den Mysterien verwandte Lehre
neu sie unstreitig vor allen libri- zu halten, und dafs dieGnostiker
gen christlichen Secten einen im Ganzen selten unter den Verdoppelten
Vortheil. Ihre ge- folgern gelitten haben*41--

liemmifsvolie Lehre war der Dafs aber die Gnostiker

Dcnkungart des Jahrhunderts wirklich viele Einrichtungen

weit angemessener, als das ur- von den Mysterien oder den mic

sprün gliche u. einfache Christen- diesen verwandten philosophi«

thum ; sie reitztemehr, als die- sehen Schulen der vorweit und

ses, die Neugierde der Gelehrten ihres Zeitalter» entlehnt haben,

und aller Derer, welche in ge- wird aus dem Wenigen, was

heimen Gesellschaften Unter- mehre Kirchenväter von ihrer

rieht und Belehrung suchten, Verfassung melden, »ehr wahr*

Die Natur ihrer Verbindung nö- scheinlich; und aus dieser ihre*

thigte sie zu gröfserer Aufmerk- mysteriösen Einrichtung ^ und

samkeit und Strenge in der Wahl der von ihnen so genau beob-

und Annahme ihrer Mitglieder achteten Geheimhaltung ihrer

und machte es zu einem Haupt- Lehre un dihres ganzen Wesen*

fesetze für sie,* sich nur voll- wird es deutlich, warum wir

oramen geprüften Mitglie- auch bei der mühsamsten Samm-

dern völlig anzuvertrauen.— Sie lung und Vergleich uug aller

gewannen aber zweitens auch Bruchstücke und Nachrichten,

in Rücksicht auf ihre äufsere La- welch© in den Kirchenvätern

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