Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 435
(PDF, 112 MB)
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GNOSIS etc.

GNOSIS etc. 435

mentlieh die Valentiniamr^ waren
daher ebenso vorsichtig bei
der Auswahl Derer, welche sie
in ihre Gesellschaft aufnahmen,
und bei der stufen weisen Mittheilung
ikrerGeheimiiisse ebenso
zurückhaltend, als irgend eine
geheime Gesellschaft es jemals
gewesen ist. Sie hatten
überdiefs viel mit Symbolen zu
thun, wie z. B. schon Dasjenige
lehren kann, was von den
Basilidianem im&Ophifen übrig
geblieben ist; und unstreitig
liegt eine Hauptursach© von der
unduTchdringfichcmDunkelheit,
in welche die Lehren aller gno-
stisefoäSecten gehüllt sind, und
bei der uns ihre Meinungen das
verworrenste Gewebe widersinniger
Träume zu seyn scheinen
, in dost mystischen Spracht^
der sie sich bedienten. — Ohne
allen Beweis würde man aber
annehmen, dafs diese Sectcn Abkömmlinge
und Zweige eines

feheimenBundes gewesen sey »11,
en Jesus selbst errichtet habe.
So dunkel auch All et ist, was
sich von ihren Lehren und Meinungen
erhalten hat, und §0 wenig
sie in ihren Vorstell ungar*
ten , dem ersten Anblicke nach,
miteinander übereinstimmen :
so läfst sich doch ziemlich klar
machen , dafs es bei Allen darauf
angesehen war, an die Stelle
Dessen, was man für geoffen-
barte Religion hielt, blofs eine
Religion der Vernun ft zu setzen.
Wer kann aber diese Ablicht
für den Entzweek Jesu halten»
wenn er die Schriften seiner
Freunde gelesen hat V Können
Gesellschaften, welche von den
Schriften der Apostel Jesu mich
grö Istentheils sehr geringschätzig
dachten und sehr wilikühr-
iich mit denselben umgingen,
vornämlich aber daran arbeiteten
, ziemlich verunglückte Spe-
culationen «lex Vernunft über

den Ursprung der Welt imi de*
Übels in derselben unter einer
Hülle von dunkeln Bildern und
schweren symbolischen Vorstellungen
auszubreiten, ■ können
solche Gesellschaften die Fortsetzung
einer Anstalt geweren
seyn, die Jesus gemacht hat,
und deren Alterte Mitglieder die
Apostel gewesen sind ? Die
Bilder und Votsteilungarten
selbst, die allen gnottischen Parteien
gemein waren, rerrathen
auch sogleich einen fremden Ursprung
und haben mit der Art,
wie die Freunde Jesu seine Lehre
vortrugen ^ und einkleideten,
nicht ,die^ geringste Ähnlichkeit.
Es läfst sich noch überdiefa beweisen
, dafs die vornehmsten
Lehrsätze ätttünottiker tchon vor
dem Ckiittentliume dagewesen
sind und im Oriente geherrscht
haben. Diese Parteien können
mithin so wenig die Bcwah*
r er innen der achten Grundsätze
Je;-u gewesen seyn, dafs sie vielmehr
ebendeswegen, weil sie
von ganz andern, dem Christen-
thuin e f r e m den, IYI e i n im gen a u s -
gingen, die wirklichen und erweislichen
Lehren Jesu gröfsten-
theils verwarfen und nur Dsf
von denselben beibehielten, was
mit ihren anderweitigen Voraussetzungen
bestehen konnte,
1S0 hat man sie auch in der erst
en Kirche ein st im tu ig beur-
theilt und alle Gnostiker als Irrende
betrachtet, die sich von
dem wahrtTi Inhalte der Lehre
Jesehr weit entfeint bitten.**
„Es finden sich. sog.iT in dem
Schriften der Apostel selbst iiklit
undeutliche Spuren, dafs sie
manchen Sitzen, welch« nachher
von den cnustischsn Parteien
behauptet worden sind, absichtlich
Widersprüchen haben.
Insonderheit scheint i$ ein
Hauptzweck Johannis bei allen
seinen Schriften gewesen za,


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