Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-1
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (A bis G)
Seite: 437
(PDF, 112 MB)
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CNOSIS etc

GNOSrS etc. 437

Abtk. 1, S. 463 f., welche
Stelle unten in dem Artikel:
jiinovAir, angeführt werden
wird.

Im dritten Stücke enthält
der zweite Abschnitt (S. 20

— 33) Bemerkungen über
die gnoHtiache Geisler lehre
und ein Namensverzeichnifs
der Engel oder Äonen, die
auf Gemmen und anderswo
vorkommen. Der gelehrte
Verf. schliefst dieses Programm
(S. 45—47) mit nachstehender
Betrachtung. —

„Die Baailidianer, und überhaupt
die gnostischen Parteien,
haben sich von den Kirchenvätern
, besonders von Epiphanius,
den Vorwurf der Ketzerei und
der Lasierhaftigiceit zugezogen.
Diese Vorwürfe werden durch
folgende Umstände begründet;.

— Sie entfernten sich von dem
herrschenden Vortrage der Lehre
und behaupteten: das Mar-
tyrerthum gebe kein Verdienst,

— der Uli .schuldige brauche
nicht ohne Noth zu leiden, •—
der Geiiufs des Opferfleisches,
an und für sich genommen, sey
eine gleichgültige Sache (ein
jidiaphorori)* Sie entfernten sich
besonders von dem jüdischen
Anstriche des damaligen Christenthums
, gaben ihrer Gottesverehrung
ein mysteriöses Ansehen
, hielten sich wegen ihrer
metaphysischen Geisterlehre iilr
unterrichteter, als Andere. Sie
harten besonders von der göttlichen
Kraft in der Person des
Heilandes ihre eigne Lehre.
Diese Kraft habe sich erst bei
der Taufe Jesu, in der Gestalt
einer Taube, mit ihm vereiniget
und sey vor dem Kreuzestode
wieder von ihm getrennt

worden. Daher stand auch Johannes
der Täufer f als die zur
Taufe von Gott auserwählte
Mitteisperson, bei ihnen in
grofser Verehrung. Daraus
folgte, auch, dafs in Jesu Leben
der Todestag ihnen nicht so
wichtig, als der Tauftag, erschien
. — Aus allem Diesem
folgt allerdings Ketzerei, aber
n o ch ni eh tLasterhaftigkeit.Vie 1 -
mehr bezeugt C•'/."/;/,-//.v von AI.,
dafs sie einen strengen Lebenswandel
geführt, dafs sie das
Wesen der Religion weniger
in äufserliche Dinge und Gebräuche
, als in «in inneres Leben
, gesetzt hätten. Sie lehrten
namentlich, dafs die .4»">r
ai$(}'er9ahtiun£\ geistig geschehe
und eine Folge der gottlichen
f'-ywoic ( R'ligto/i der Vollkommenen
, im Gegensatze der Fleischlich
p es in rite ri, i und der l4g$T7/
(des frommen Lebens) sey. Wenn
einigeGnostiker wirklich lasterhaft
lebten, (wie Diefs wol leider
! in jeder ehr istl.Gesellschaft
von Einzelnen der Fall ist,) so
folgt Diefs doch nicht aus ihren
metaphysischen Speculatio-
nen» auch nicht daraus, da ff
sie eine* separatistische Gesellschaft
und, wie es scheint, ein
christL ütyaterum bildeten.**

Diese mystischen Leute und.
in manchen Stücken gutmüthi-

§en Schwärmer fanden in den
peculationen über das Wesen
der Gottheit, über deren Wirkungen
» über die Entstehung
deT Weit, des physischen und
moralischen Übels in derselben
u. s. w., so viel Reitz,. dafs sie
nuf die gedachten Abwege ge-
riethen. Bs ging ihnen, meines
Erachten», wie dem JaJtob
Böhme u id vielen Anderen»
welche mit ihrer PlianfÄie und
Grübelei aus den Gränzen der
pullenden Vernunft heran«traten
. — Jadeiten ist doch ein


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