Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 14
(PDF, 183 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/hesse1828/0038
14 NICOLAI.

NICOLAI.

renorden'1 etwas Geschichtliches
über die Freimaurergesellschaft
beizufügen, um doch, in einem
Puncte den absichtlichen Be-
thörungen^. entgegenzuarbeiten
und vielleicht Anlafs zu geben,
„dafs mancher wohlmeinende,
aber mit Träumereien beschäftigte
, Freimaurer zum Nachdenken
und zur gesunden Vernunft
zurückgeführt würde.
Diefs glaubte ich einigermaßen
erreichen zu können, wenn
ich öffentlich bekannt machte,
Was mich sehr sorgfältige Untersuchungen
gelehrt hatten,
und wovon vor mir Niemand,
am Wenigsten Öffentlich, Etwas
gesagt hatte." Vergl. hierzu
die unten im Art.; Obere,
ausgezogenen Stellen! —

Ferner versicherte er S.

25 f.:

,,Ich würde es bereuen, ja!
Ich würde mich schämen, ein
Wort öffentlich über Freimaurerei
geschrieben zu haben,
wenn es nicht in der Absicht
geschehen wäre , Nutzen zu
stiften. Für mich selbst habe
ich durch Freimaurerei und in
der Freimaurerei nie Etwas gebucht
. Ich habe nie darin Ein-
Jiufs haben wollen, nie darin
ein Amt begehrt oder ^angenommen
; noch weniger ist mir
ein gefall en, je Etw;as in irgend
einem Theile dieser Gesellschaft
zu reformiren. Ich kannte
viel zu gut die Natur aller
.Gesellschaften, und besonders
aller geheimen. Wenn Jemand,
der nicht dazu bestellt ist, in
irgend einer menschl. Verbindung
- sich Mifsbrauchen oder
• schädL Vorurtheilen geradezu
entgegenzustellen, vorgiebt: so
wird es natürlich . für Anraa-
fsunggenommen; und oft werden
Die, welche Vorurtheile
hegen, dadurch nur noch widerspenstiger
. Diefs gilt vom
Staate an bis auf die geringste
Tischgesellschaft. Alle, welche
aus eigener individueller
Machtvollkommenheit Vermeint
liaben , die ^Freimaurerei zu reformiren
, wenn auch ihre Reformen
äufserlich noch so fein
moralisch aussahen, sind an
dieser Klippe gescheitert, selbst
wenn sie nicht Privat absicJiten
damit verbanden , wie leider l
nur zu oft der Fall war. Daher
war es mir zwar interessant
, alle Freimaurersysteme
kennen zu lernen, wenn ich
dazu Gelegenheit hatte; weil
kein Gegenstand sich gründlich
beurtheiien läfst, wenn man
verschmäht, ihn von mehren
Seiten zu betrachten : aber ich
liefs alle Systeme, oder Abteilungen
, so, wie sie waren;
denn ich fand mich weder dazu
berufen, noch fähig, mich in
ihre Geschäfte und Verwaltung-
einzudrängen, oder Etwas daran
zu verbessern* Gegen Mifs-
bräuche und,Vorurtheile sprach
ich mündlich nur zu Denen,
welche vorher in der Sache unterrichtet
waren und zugleich
Vertrauen zu mir hatten, zu
denen aber auch ich Vertrauen
haben konnte. Ich bin überzeugt
, dafs ich dadurch bei
n |itchem rechtschaffenen Manne
Neigung zu deutlichen bestimmten
Begriffen, und Widerwillen
gegen den Tand mystisch gesalbter
oder dunkler hochtönender
Phrasen, erregt und dadurch
vielleicht manche bessere Ideen,
manche 1 obenswürdige Veränderungen
, indirecte habe vorbereiten
helfen. Diefs war mir
genug. In meinen öffentlichen
Schriften habe ich von Freimaurersachen
nie anders, als
nur im Allgemeine?!, gesprochen
, und nur in Streitigkeiten
, welche wider meinen Wil-


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