Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 324
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324 SCHNEIDER»

SCHNEIDER.

wollte er absichtlich das bestehende
Gute nicht stürzen
: dennoch hegte er den
ernstl. Wunsch, dafs die
FMrerbrüderschaft an Gehalt
und Form verbessert
werden möchte. Dafs er
insonderheit das Geheimhalten
nicht für erstwesentlich,
sondern als einst vorübergehend
, betrachtete, — davon
gibt unter andern nachstehende
wichtige Stelle aus
einemBriefean denBr.Mq/s-
dorf, der, ihn von seiner innigen
"Verbindung mit dem
Br. Krause benachrichtigt
hatte, vom 5. Juni 1808,
Zeugnifs, worin er zugleich
seine willige Anerkennung
der Verdienste Anderer, seine
edle Denkart, seine
Wahrheitliebe und. seine
Anspruchlosigkeit beurkundete
und Pläne zukünftigen
literarischen Arbeiten entwarf
. —

,,Gewifs! Sie * ahnen nicht
unrecht,, wenn Sie in Krause
einen künftigen Stern erster
"Gröfse in der Maurerweit voraussehen
. Ich sehe ihn auch so
an und habe mich besonders
sehr übe*: seinForscliertalent und
scharfen Blick in Beuith eilung
der Meinungen Anderer in der
Geschichte gefreut. Denn jeder
wahre Forscher mufs allerdings
da, * wo er nicht aus Überzeugung
beipflichten mufs, seinen
eignen Weg gehen können
so lange, bis der Gegenstand
so erschöpft ist, dafs ihn Niemand
mehr bezweifeln kann.
Dieses Talent bei Krause'n suchen
Sie ja soviel, als möglich,

anzufeuern und immer tliätig
zu erhalten; denn die maure-
xische Gesch. bedarf noch immer
Männer von den dazu ex-
foderl. Kenntnissen, von gutem
Willen und Kraft, ehe sie
ganz aufs Reine kommen und
ehe sie ihre wojilthätigen Folgen
über die FMrei selbst allgemein
verbreiten kann. Ich
kenne Krausest schon lange und
finde alle diese Eigenschaften
in ihm vereinigt. . Lieber halten
Sie ihn ab, sich, bis er erst
mit der Geschichte durch ist,
nicht allzu sehr mit Arbeiten
über die FMrei, als solche, zu
befassen; da ihm sein philosophischer
Kopf gewifs zu viele
Veranlassung dazugeben wird;
denn dazu finden sich einstweilen
schon andere Männer von
Kopf und Herzen, nicht aber
immer so zur Geschichte, welche
zur Zeit noch zugleich Anstrengung
und Ausdauer bei ihren
Mühseligkeiten fodert."

Meine archäologischen und
historisch. Forschungen schränken
sich blofs auf den wahren
Ursprung der FMrei und der
FMrerbrüderschaften ein; weil
Fefsler und Schröder hierüber
wahrhaft fabuliren. Sobald sie
beendigt sind, werden sie in
dem offenen Buchhandel für
Jedermann erscheinen. Denn
Manuscrijpte für Brüder drucken
zu lassen, die hernach öffentlich
in Auctionen zuhaben sind,
halte ich, sowie manchen andern
, aus den Zeiten der Empirie
noch übrigen, maureri-
schen Geheirrmifskrani, welcher
über die in dem alten Eide und
den old charges scharf bestimmten
alten Glänzen der Verschwiegenheit
hinausgeht, für Possen
und in den jetzigen Zeiten für
nachtheilig. Handschriften für
Geld auszugeben, weil sie nicht
wohlfeil mitgetheilt werden


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