Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 406
(PDF, 183 MB)
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406 STARCK.

diesem Systeme war der bekannte
Ritter Gottes zu einem Tem~
pelherrencapitel verarbeitet, das
aber, seiner Tendenz und seinem
Wesen ,nach, mehr prie-
sterliclier, als ritterlicher, Art
war, wie in dem schwedischen
Systeme. Wenn man imporii-
rende Ceremoniert haben will:
so kann man sie nicht gut anders
woher, als aus deinkathoL
Kirchenwesen, entlehnen. Dafs
die FMrei eine Fortsetzung des
Tempelordens sey , ist eine, in
allen höhern Graden spukende
Tradition; dafs die Tempelherren
auch ihre eigenen Priester

fehabt, wax aus der Geschichte
ekannt$ dafs die Tempelherren
an und für sich rohe Rittersleu-
te und, wenn sie Geheimnisse
hatten, diese mehr bei ihren
Gelehrten, das ist Priestern, zu
suchen waren, konnte leicht
vermuthet werden: was Wunder
also, dafs das Tempelherrenwesen
in höheren Graden
immer mehr katholischen und
kirchlichen Anstrich erhielt u.
diese Tendenz sich in altehrwürdigen
Ceremonien, in Tasten
, Beten, ja $acxamenten,
äufsertel JDabei blieben alle
Theilnehmer, wenn sie es sonst
waren, gute p rotes tan t. Christen
, die die geheimen Ceremo-
nien gar nicht auf ihren öffentlich
- oder privat-kirchlichen
Glauben, übertrugen. — Nun
sah der junge Mann von lebhafter
Einbildungkraft und Gelehrsamkeit
in Petersburg das
gehaltlose, schwankende Ding,
ergriff Mar die Idee, die vor
den Übrigen nur dunkel dalag,
bildete sie weiter aus, fixirte
sie und machte den Plan, in
Verbindung mit der weltlichen
Branche eine grofse Rolle im
Orden zu spielen."

»,Mit den petersburger Brüdern
blieb er auch nach seiner

STARCK.

Abreise in guter Verbindung ;
und erhielt sie in der Folge für
vorbereitet genug, umsein regel-
mäfsigeres und gewissermafsen
vernünftigeres Glericat anzunehmen
. Man kennt folgende
Stelle #us seinen gedruckten
Briefen an den Heermeister v.
Mund, der eben nicht politisch
handelte, .den Mann, der seine
beste Stütze hätte; seyn können,
so kalt abzuweisen, — well
.che soviel Aufsehn gemacht hat.
„Diese aufs erhalb Deutschland
, gelegene Loge," " sagt
er, ,,i,welche ich Ew« ehemals
zu schildern die Ehre
* gehabt, kann nicht allein zur
, 7£en Provinz gebracht werden
, sondern, da die Glieder
derselben fast durchgängig
Glieder des nie der sächs. Kreises
sind, gehört sie mit dem
gröfsten Rechte unter keine
andre als Ew., Direc-
tion." " **)

[*) S. hierzu die Note auf der vor»
Sp.b f.!]

[**) Diese Stelle befindet sieh im
,,Anti - Saint -Nicaise >u. Theil 2,
S. 66 f., und bezieht sich auf
StarcTt's frühern Brief aus? Wis-
fnar vom Sl. März 1767^, worin es
(ehend. S. 12—14) unter andern
heilst:

Die Maurer ei kennt ihre Meister
; ob die stricte Observanz
sie alle kennt, kann ich nicht
sagen.; wenigstens hoffe ich, Ew.
hierin eine Entdeckung zu machen
, die Ihnen, nicht unangenehm
seyn kann, ohne mich auch
nicht zu erhalten ist. Es defindet
sich nämlich aufs er hall}
Deutschland eine gewisse Loge,
von welcher ich wünsche, dals
sie auf eine" geschickte Weise,
zur stricten Observanz, und b£-
sonders zu Ew. Provinz, gebracht
würde. Ich habe in derselben
selbst ehemals eine Charge
bekleidet; und noch bis jetzt
de-pendirei sie von mir, mit Zuziehung
einiger Anderer meiner
"Freunde, und wird duVch einen
vt>n uns der Loge vorgeschlagenen
Meister v. Stuhle regiert,
Sie ist reicji an äufserL Zierathen
;" --„aber sie ist reich er

durch die Wenigen, von wei-


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