Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 579
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WASSERWAGE.

WASSER WAGE. 579

Weisesten ist unbekannt: "wie
bald?) wo alle Abstufungen,
nur mit Ausnahme der guten Gesinnung
(goodnefs*), aufhören u.
der Tod, der grofse Gleichmacher
der menschl. Gröfse, uns
in einen und denselben Zustand
versetzen wird. "

JPreston a. a. O.

2) Die Wasserwage^ die in
der Baukunst gebraucht wird,
um das Gebäude gleich und. gerade
zu machen, belehrt uns,
nach der moralischen Bedeutung
, von der Gleichheit unsres
Wesens (nature) 5 sie dient zum
Merkzeichen, dafs wir Alle auf
gleiche Art geboren sind, um
unsere E-ollen auf dieser grofsen
Lebensbühne zu spielen, — dafs
wir in gleicher Mafse Krankheiten
, Zufällen und Sorgen unterworfen
"sind, — dafs wir in
gleicher Mafse unter der Vorsorge
und Obliut des grofsen
Vaters aller Menschen stehen, —
dafs wir in gleicher Mafse ver-
urtheiltsind, zu sterben, — der
Erde gleich zu werden (be leueh
led)9 —zu verfaulen, —vergessen
zu werden. Zwar ändern
Geschicklichkeit (artj und Zufall
unzereAnwartschaften(c7*<7?z-
cesj und Lagen: allein, das Leben
an sich betrachtet, ist das
Gute und das Übel weit gleicher,
als man gemeiniglich denkt, veT-
theilet,"

,,In dem Gebäude (edifice) 3er
Freimasonei ist die Gleichheit*)
der grofse Eckstein, ohne welchen
Freundschaften unter den
Menschen nur schlecht gekittet

[„*) Nicht dieEgalite der Franzosen
in derneuernZeit" rderStaatsum-
■wälzun^j, die in ihrer Richtung
alle Schicklichkeituu. Grazie des
gesellschaftl. Lebens ausgerottet
und uns ein bejammernswürdiges
Gemälde von sittlicher Verderb
theit undEntwürdigung hinterlassen
hat."]

sind; denn, der Hohe, und der
Niedere, der Reiche und der Arme
, der Stolze und der Bescheidene
können nie ein inniges
Band der Eintracht auf längere
Bauer bilden. Defshalb tritt je»
der Bruder bei seiner Aufnahme
nicht in glänzendem Putze, noch
in stolzem Selbstgefühle, sondern
in einem bescheidenen Gewände
und mit demüthigem
Sinn , in die Loge und nimmt
sodann wahr, dafs die Gesetze
der Gesellschaft, insoweit es die
Ordnung gestattet, alle zufällige
Abstufungen aufgehoben haben
. 4i

Dr. Jieans a. a. O.

5) ,,Die Prasser wage soll uns
belehren, dafs, da wir Alle von
einem gerneinschaftl. Stamm ent-
sprosien und gleicher Wesenheit
theilhaftig sind, auch einerlei
Glätiben and einerleiliofF-
nung haben durch die Erlösung,
die uns der Wesenheit nach einander
gleich macht, wir uns
nicht selbst der Gefühle der
Menschlichkeit entäufsern dürfen
$ und wiewol die Abstufungen
unter den Menschen notwendigerweise
eine Unter Ordnung
her bei führen : so darfdoch
eineErhabenheitderS rellunguns
nicht vergessen lassen, dafs wir
Manschen sind, noch uns berechtigen
, unsere Brüder, weil sie
auf der niedrigsten Speiche des
Glücksrads stehen, mit Geringschätzung
zu behandeln 5 denn,
es wird die Zeit kommen, (und
dem Weisesten ist unbekannt:
wie bald?) wo alle Abstufungen
, nur mit Ausnahme in der
guten Gesinnung, aufhören und
wo der Tod, der grofse Gleichmacher
aller menschl. Gröfse,
uns am Ende in eine gleiche
Linie bringen wird. Hieraus
mag auch cferZweifler, der seichte
Schwätzerund der puppernde
Zänker dieser Welt lernen, dafs

37*


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