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WIELAND
WIELAND. 599
Bei Fürsten findet sie überhaupt so begnüge ich mich, zu erMä-
schon darum Feinde, weil es Ten, dafs ich, mit aller mÖgli-
ihre Eigenliebe beleidigt, in ih- chen Ehrerbietung für die herein
Staate noch einen kleinen' kannten u. unbekannten Obern
Staat gegründet und so fest ge- und Glieder einer soweit aus-
frundet zu wissen,dafs ihn selbst gebreiteten Gesellschaft, an die-
ie schärfsten Verbote nicht aus- sera unverlangfcenZeugnisse von
rotten, sondern vielmehr befe- der Herrlichkeit und den Ver-
stigen. Die Unüberlegten unter diensten dieses Ordens, dessen
ihnen suchen, ihn defshalb mit Mysterien, wie es scheint, nun
dem Rufe der Schädlichkeit und bald das öffentliche Geheimnifs
der Empörung zu brandmarken, seyn werden, nicht den gering-
und verfolgen ihn5 die Klügern sten Antheii nehme. Wahrnennen
ihn Gaukelei und pripi- scheinlicherweise wird kein
legiren ihn." [S. oben den Art,; Menschenalter mehr dazu gehö-
Joseph II.!] — „Der König ren, um die Welt über diesen,
scheint, ihn für schädlich ge- noch mit vielerFinsteinifs um-
halten zu haben, nicht weil er hüllten, Gegenstand in's Klare
von seinen Gliedern politische zusetzen; aber, um zu sehen,
Cabalen—sondern weil er bös- dafs das eloge unsres Verf. über-
liafteUnternehmungen gegen die trieben ist, braucht man wol
Religion von ihnen befürchte- nicht mehr von der Sache au
te." — Nun folgt bis S. 240 die wissen, als die meisten Ordens-
Erzählung von der heimlichen giieder selbst; und ich kann defs-
Aufnahme des Kronprinzen. "wegen kühnlich auf ihr eigenes
Gegen die vorstehenden Bewufstseyn provociren. Ver-
Urtheile des Ungenannten, ^uthlkh wurde der Yerf. duixh
f ■» y,rr- 7 7 r- ^ • • eine besondere Anhanguchjieit
fand Wieland für gut m ei- an irgend eine besondere Loge,
Bern Zusätze^ S. 243 It., Sich die gröfstentheils aus sehr vor-
zu erklären, entwickelte zu- trefflichen Gliedern bestand und,
erst seine abweichende Mei- anstatt an dem furchtbaren Tem-
imng von jener Schrift des Pf <*e* Hier^f: S^f™"
.__ & > , , . , schuldigen Capelle iur die gro-
Kronprmzen und sprach sich fse Q6tt'ln Mem iona arbeitete,
sodann hinsichtl. der „Lob- in einem Augenblicke von wohlrede
auf den FMrerorden u meinender, Raschheit dazu ge-
S. 247-249 folgendergestalt bracht alles Gute, was er von
D ° dieser kleinen maurensclien He-
atlS' 7" n. . publik dachte, dem Ganzen,
„Was die Digression zum £as docll aus so ungleicham-
Lobe des FMrerordens 'betrifft, Bestandteile» zusammen-
xu welchem sich unser unge- |egetet ist, im höchsten und
nannter Verfasser durch einen emineritesten Grade zuzuschrei-
sonderbaren Anfall von Leiden- ^en. Es gibt, vom ägyptischen
schuft bei einer Gelegenheit, wo pxiesterorden bis zum t)rden
gewifs Niemand eine solche Eja- der a'ableronde, und von die-
culation" CHerzensergieisuiig] _
„crwaitete, *) hinreifsen liefs, . -
" • J bindung mit dem Vorherge»
- Jienden und Folgenden, ja1 iast
[*) Dieser Tadel isf doch wal un- als nothweudig zu betrachte^
gerecht; denn die gerügte Lob- ■ um den Schritt des Prinzen au
rede ist m ganz natürliche* Ver- rechtfertigen.]
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