Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 602
(PDF, 183 MB)
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602 WIELAND

WIEN.

76. Jahre die Weihung, und2war
aus frei willigem Antriebe; wie
e6 bei einem Jeden der Fall seyn
soll, der sich unseren Hallen nähert
; weil die Maurerei auch die
Besten der Menschen ziert, und
weil ihre wesentlichen innern
Geheimnisse nur Dem sich enthüllen
, dessen Gemüth, sie zu
fassen, vermag, und den reine
Absicht in's Heiligthum führt.**

Uber diesen Entschlufs
Wieländss drückte sich sodann
Er. pon Göthe in der
vollendetenKennzeichnung,
welche er, der Meister, von
seinem geistreichen Freunde
entwarf, (S.28f. der Beilage
V,) so aus* —

„ Zu unsrem Brüderverein
hatte sich in ihm eine vertrauensvolle
Neigung aufgethan.
Schon als Jünglingmit Demjen.
bekannt, was uns von den Mysterien
der Alten historisch überliefert
worden, floh er zwar,
nach seiner heitern klaren Sinnesart
, Jene trüben Geheimnisse,
verläugnete sich aber nicht, dafs
gerade unter diesen, vielleicht
seltsamen, Hüllen zuerst unter
die rohen und sinnlichen Menschen
höhere Begriffe eingeführt
—• durch ahnungvolle Symbole
mächtige leuchtende Jdeen erweckt
— der Glaub e an einen
über Alles waltj|ndenGott eingeleitet
— die Tugend wünschens-
werther dar gestellt und die Hoffnung
auf die Fortdauer unsres
Daseyns (sowol von falschen
Schrecknissen eines trüben Aberglaubens
, als von den ebenso
jalschen Foderungen einer lebenslustigen
Sinnlichkeit, gereinigt
worden.*4

„ Nun als Greis, von so vielen
werthen Freunden und Zeitgenossen
auf der Erde zurückgelassen
, sich in manchem Sinne

einsam fühlend, näherte er sich
unserm theuern Bunde. Wie
froh er in denselben getreten,
wie anhaltend er unsere Versammlungenbesucht
, unsern Angelegenheiten
seine Aufmerksamkeit
gegönnt, sich der Aufnahme
vorzüglicher junger
Männer erfreut, unsern ehrbaren
Gastmahlen beigewohnt und
sich nicht enthalten, über manche
wichtige Angelegenheit seine
Gedanken zu eröffnen, davon
sind wir Alle Zeugen; — wir
haben es freundlich und dankbar
anerkannt. Ja! wenn dieser
alt gegründete und nach manchem
Zeitwechsel oft wiederhergestellte
Bund eines Zeugnisses
bedürfte: so würde hier
das vollkommenste bereit seyn;
indem ein talentreicher Mann,
verständig, vorsichtig, umsichtig
, erfahren, wohldenkend und
mäfsig, bei uns seines Gleichen
zu finden, glaubte, sich bei uns
in einer Gesellschaft fühlte, die
er, der besten gewohnt, als Vo 11-
endungseiner menschlichen und
geselligen Wünsche so gern anerkannte
. H

Dieser Mann*kojinte, wie
er die vorher erwähnte Vorlesung
(Beilage VII) schlofs,
„des Glücks, in dem liebevollen
Andenken seiner Mitbrüder
fortzuleben, sich mit
Gewifsheit erfreuen."]

Wien. In dieser Residenzstadt
waren seit 1750
mehre, th$ils gesetzmafsige,
theils Winkellogen errichtet
worden, konnten jedoch,
weil alle maurerische Versammlungen
unter der Regierung
der Kaiserin Maria
Theresia in den österreichischen
Staaten verboten wur-


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