Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 669
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ZINNEND ORF.

ZINNENDORF. 669

fenf die die Erhaltung eine«
guten Vernehmen! erioderte.
S)iese$ Jahr, durch so manche
Ereignisse ausgezeichnet, gewann
unsrer engern Kette <ien
verewigten , unvergefs liehen
Br. von CastilIon>*) der von

den! ^duTchlaucht. Landesgrofs-
irieister, nach Resignation des
Brs v, Zinn., am ao. Oct. zum
Deputirten ausersehen ward»'4

„Der Verein der Gr. Landes«
löge nahm jetzt von Jahr zu
Jahr zu, so dafs bis zum J. 1773

[*) S. diesen Art.„ nebst dem Zusätze
in B. 2, S. 586, Z. 27-311

In seiner Biographie, welcho
im dritten Jahrgänge des par-
chimer „Kalenders" a. d.J. 1823, S.
49-59, steht, m acht Br. Joh. Friedrich
Basil 1 Fehler- Schuldt, (Dr.
derPhilos., Erbherr auf Goldensee
, — Mstr.v.St. der Loge: Rar-
pokrates zur Morgenröthe, in
Schwerin,) folgende Schilderung
von ihm, die bei der Abfassung
des ihm gewidmeten Artikels
m diesen noch nicht eingeschaltet
werden konnte und
daher hier nachgeholt wird. —

„Castülori'S kräftiges Ergreifen
der Sache, sein scharfer
Blick in Scneidung des Wesentlichen
vom Unwesentlichen, des
Wahren vom Falschen, des
Wirklichen, vom Scheinbaren,
seine Fähigkeit, das Erkannte
bestimmt, deutlich und-kräftig
darzustellen» seine Vorsicht im
Loben und Tadeln, — im Anpreisen
und Wegwerfen, seine
Gegenwart des Geistes, — seine
Ruhe und Gewandheit in Geschäften
, seine feine gesellschaftliche
Bildung, kurz! sein
ganzer Werth und seine ganze
Tüchtigkeit wurden von den damaligen
leitenden Bundesbrüdern
bald erkannt; und als vertrauten
, thätigen Gehülfen des
Brs von Zinn, finden wir seinen
Namen bei allen wichtigen Ver-.
Handlungen der Landesloge. Die
Zeit seiner ersten Wirksamkeit
fiel in eine Periode, die reich
an merkwürdigen, wenn gleich
oft nicht erfreulichen, Ereignissen
für den Bund war. DasLicht
der wahren FMrei hatte sich in
Deutschland fast ganz verloren
gehabt. Eben erst war es angezündet
und mufste den Kampf
bestehen mit derFinsternifs, die
ringsum herrschte- Wackere Ar-
beiter waren bemüht, ihm immer
mehre Verehrer zu gewinnen
; und unter ihnen ward Ca-
stillon Einer der eifrigsten/4--

„In der langen Reifye von
Jahren, in der er für den Or- .
den thätig war, hat er unendlich
Viel zur Erhaltung, Begründung
und Verteidigung <ter
alten, ächten, uberlieferten-Verfassung
und Lehre des Orden*
gethan tmd durch weise Ver*
Ordnungen und heilsame Beschlüsse
der Gr. L. L. das ganze
Gebäude in voller Kraft und aujf
festem Grunde, der den Stiü>
men der Neuerungsucht Trotz
bot, erhalten. Besonders ward
er bei seiner maurerischen Wirksamkeit
geleitet durch die Sorge
für unverfälschte Erhaltung der
wahren FMrci. Von der grofsen
Wahrheit durchdrungen, dafs
es Pflicht sey, die erlangten
Kenntnisse in ihrer ursprünglichen
Reinheit zu bewahren und
zu überliefern,., und dafs, nur
dadurch die Achtheit derselben
beglaubigt werden könne,
stemmte er sich ernstlich gegen
alle Ausschmückungen, Abänderungen
, Verzierungen der
Acten1' [des Rituals] > ,,die die
letzten Jahrzehende überall anzubringen
suchten. Seine Ängstlichkeit
in diesem Betracht hat
ihm oft den Vorwurf zugezogen,
dafs er an Formen hänge und
den Geist verkenne. Diefs war
aber nicht der Fall; er hatte
den Geist ganz erfaßt; erhafste
leere Form; aber die Maurerei
hat das Eigentümliche, dafs in
den veralteten, oft wenig ansprechenden
, Formen tiefer Gehalt
liegt, dafs der Buchstabe
den Geist birgt, dafs die Formen
also nicht leer sind. Darum
sind Die meistens die Geistlosesten
und Unwissendsten, die
in der FMrei die ursprünglichen
Typen entbehren und, sie verachten
zu kömien, glauben.
Darum hielt auch Castülon strenge
an dem alten Gewände "tmd
an» der darin liebgewonnenen
Wahrheit, unbekümmert, ob
jenes \Allen gefiel. Darum war
es sein höchster Stolz, seine
höchste Sorge, dafs in allen von
ihm regierten Logen das Wort -
und die Lehre des Ordens rein
verkündigt — die königl. Kunst
'im Geist und in der Wahrheit
verehrt und in Einfalt und De-


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