Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 706
(PDF, 183 MB)
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706 ZWECK.

ZWECK

same Zwecke setzen, jede nach
Beschaffenheit des Orte*, dex
Bedürfnisse, der Kräfte, um
der vorschwebenden Idee im
Leben Gestalt zu geben. Die
Mauterei stellt das grofse Ziel
auf; den Maurern und Logen
aber liegt es ob» der Idee ge-
mäfs zu bauen; und nicht die
Maurerei, sondern die Logen,
hätte der Vf. tadeln sollen, wenn
sie entweder ihre Aufgabe nicht
verstehen oder sie nicht zu lösen
wissen, — Nur kein J2f-
fectmachen / Wenn die Maurerei
heutiges Tages sich weder
durch glänzende Effecte auszeichnet
, noch auch ein sonderliche
^ Bedürfnifs nach ihr
emp funden wird; po hat sie
sich darum noch nicht überlebt
; vielmehr ist das bei Manchen
zu findende Gefühl ihrer
Entbehrlichkeit ein sehr erfreuliches
Zeichen. Im Mittelalter,
WO der Despotismus das äufsere
und die Hierarchie das innere
Leben, den Geist und die Gewissen
, unterjochte, und wo
die Sehnsucht nach Freiheit so
mächtig sich regte, da mochte
wol manchmal eine maurerische
Wirkung, wie ein JDeus ex ma»
china, hervorspringen; von fernen
Orten kamen da die Brüder
, um in den Logen ein Asyl
der Freiheit zu geniefsen. Heil
unsrer Zeit, dafs wir das Wohl-
thätige der Maurerei weniger
empfinden; und möge nie eine
Zeit wiederkehren, wo der
Mensch, aus den Gebieten der
Satzungen sich heraussehnend,
eine Zufluchtstätte in den Tempeln
der Humanität sucht, um
sich als Mensch zu fühlen! "

S. ferner die scharfsinnige Be-
urtheilung jener „Vorlesungen*«
in der „Zeitschrift'< v. J. 1526,
H. 5, S. 510-350, vom Br.Ziz-
eius, in Leipzig, der seine Ansicht
von dem Gegenstände S.

224 in die Worte fafst: „Der
Zweck der FMrei istf die

Menschheit ihrer Idee, (Sittlichkeit
aus reiner .hiebe zu der
Menschheit,) vermittelst des
Princips* gut und vollkommen
zu werden ohne die Triebfedern
der Furcht und der Hoffnung, auf
eigenthijLmlichem Wege, und
namentlich durch höchste Cultur
der Humanität, möglich nahe zu
bringenS*

£) Nicht wenig befremden
wird viele Leser des vorliegenden
Werks, denen sie nicht vorher
bekannt war, die Mittheilung
des Brs Lange in den oben
iß. 2, S. 244» unter Nr. 2, angeführten
,iBeiträgen**, Abth» 2,
S. 20 f., aus einem handschriftl.
Aufsatze, worin die Grofse Lan-
desloge t> on Deutschland, zu B erlin
, m Beziehung auf die oben
B. 5, S, 131, Sp. a, unter Nr
5, verzeichneten „Beyträge zur
Geschichte ** u. s. w., den zu
ihr gehörigen Logen gerade heraus
erklärt hat:

,,1) dafs die Behauptung;
„„Moralität und Humanität
Seyen der Zweck des Ordens, '* **
eine Lächerlichheit enthalte ; weil
unter dieser Voraussetzung die
Form der Maurerei ein Gaukelspiel
seyn würde, unwürdig
eines vernünftigen Mannes/''< —
Wozu (hiefs es in jenem Aufsatze
) sich mit einem Schurzfelle
bekleiden und mit Bändern
behängen? "Blofs um zu erfahren
, (Was täglich in Kirchen
und Schulen gelehrt wird,) dafs
wir gute Menschen werden sollen
? u. s. w."

„2) dafs die FMrei eine an
sich gleichgültige Sache — auch
zukeines Menschen innrer Ruhe
und Zufriedenheit unentbehrlich
sey; denn, es habe sich
hier blofs eine Gesellschaft von
Männern verbunden, um -gewisse
geschichtliche ahrfreiten,


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