Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 778,wm-3
Mossdorf, Friedrich [Hrsg.]
Encyclopädie der Freimaurerei: nebst Nachrichten über die damit in wirklicher oder vorgeblicher Beziehung stehenden geheimen Verbindungen; in alphabetischer Ordnung (N bis Z)
Seite: 708
(PDF, 183 MB)
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1

708 ZWECK.

ZWECK.

Sp. h, angezogenen Bede die
Gründe entwickelte, warum
ihm der unter der vorigen
Numer 12 angegebene als der
Qrundzweclc der Maurerei
erscheine, beleuchtete er
S. 17-22 „die willkührlich
hineingetragenen Zwecke"
in folgender Einleitung. —
„Alle Zwecke, nach welchen
der Mensch streben kann, gehen
aus den mancherlei deutlich empfundenen
Bedürfnissen hervor
; und Nichts reizt seine
Kraft zur Thätigkeit, was ihm
nicht unter demGesichtspuncte
des Angenehmen oder des Nützlichen
vorgestellt wird. Selbsterhaltung
ist das ersteBedürf-
nifs, das sich ihm gleich nach
seiner Geburt ankündiget. Der
Trieb, sich zu erweitern, macht
ihn gesellig; und das Bedürf-
nifs einer vollkommnenSicherheit
führt ihn in die Staatsverbindung
. Alles, was mächtiger
auf seine Sinne wirkt, reizt
sein Erkenn tnifsvermögen; seine
Denkkraft schwingt sich weit
über die Gränzen der sichtbaren
Welt empor $ er ahnet seinen
höhern Ursprung, dessen er
wüTdig handeln soll; und der
letzte BestimmunggTund seiner
Handlungen liegt in seinem eignenfreien
Willen. Überall wird
cc durch drängende Bedürfnisse
zu± Thätigkeit aufgefodert; und
alle Zwecke, nach welchen er
vernünftigerweise streben kann,
müssen nach der Beschaffenheit
der Bedürfnisse seine Anstrengung
entweder durch physische
oder durch gesellige, hier
durch bürgerliche, dort durch
wissenschaftliche, einmal durch
religiöse und dann durch mora-.
lische Vortheile belohnen können
.**

„Welche von diesen versprich
^ deT Grundzweck der
Maurerei ? " " — Ausserordentliche
und nuT wenigen Auserwählten
bekannte Mittel zur
Erhaltung u. Verlängerung des
Lebens von ihr erwarten, hiefse
ihr Heiligthum zur dunkeln
Werkstätte verächtlicher Quacksalber
und niedriger Betrüger
herabsetzen.— Um die Freuden
der feinem Geselligkeit und Humanität
zu geben oder zu empfangen
, bedürfte es weder der
Sinnbilder, die unsrer tiefern
Betrachtung vorgelegt werden,
noch der feierlichen Gebräuche,
unter welchen wir jedem rechtlichen
Manne von erprobter
Empfänglichkeit für reine Güte
den Bruderkufs geben. — Die
Vortheile der Staatsverbindung
sind ein gemeinschaftliches Eigenthum
, auf welches alle rechtschaffene
Bürger, nach Mafs-

fabe ihrer Fälligkeit und Wür-
igkeit, gleiche Ansprüche haben
; und, jede besondere Gesellschaft
, welche dieselben ihren
Mitgliedern vorzugsweise verspricht
oder vorbehält, bildet
einen StaatMm Staate und verdient
, als ein Igemeinschädli-
ches Übel, vertilgt zu werden.
— Nur den unwissenden
Schwächling kann der Wahn
noch täuschen, dafs es uralte,
verborgene, höchst wichtige
Überlieferungen gebe, die von-
jeher das heiligste und kostbarste
Eigenthum einiger Aus erwählten
waren; und nur er
kann die EJrWeiterung seiner
Kenntnisse durch die Mittheilung
derselben von der FMrei
erwarten. Schlaue Betrüger,
die dergleichen Erwartungen
erwecken, wollen nur ihren
eigenen Träumen und Geburten
durch diesen veralteten Kunstgriff
die Aufnahme und Verbreitung
erleichtern. — Unser
ganzes Leben ist nichts Andrei,


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