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bilder des Kallon, eines angesehenen äginetischen Meisters, mit den
thascanischen in Vergleich, und fand sie den letztern sehr annähernd
in der Härte der Zeichnung; dagegen erschienen ihm die Werke
des Kalamis weniger steif 3).
Die Aegineten arbeiteten im Zeiträume der Holzbildnerei in
diesem Stoffe ; Smilis aus der Schule des Dädalus ist wahrscheinlich
der erste Meister der Insel. Als man gelernt hatte, den Steinen
Regung und Handlung mitzutheilen, blieben sie nicht zurück. In der
Kunst des Theodoras und Rhökus, der Samier, im Erzgusse Gestalten
hervorzubringen , oder vielmehr in der Kunst der Gliederung der
Gufsformen und des Kerngusses, that sich Onatas sehr frühe hervor 4).
Wir finden sie jedoch mehr mit der Fertigung kleinerer Gegenstände
des Gusses beschäftigt, worin sie , obgleich ihre Insel keine
Metalle erzeugt, durch eine eigene Mischung des Gussstoffes Ruhm
erwarben, so dafs eine Zeit lang das äginetische Erz für das vorzüglichste
galt 5). Die Teller oder Flächen an der Höhe der Can-
delabren, worauf man die Lampe setzte, wufsten sie so gefallig zu
behandeln 9 dafs sie unter die gesuchtesten Arbeiten der Insel gehörten
, so wie man dem tarentinischen Schafte dieses Hausgeräthes
den "Vorzug gab 6). Ihre Bocksköpfe, womit man Tripoden, Urnen
und andere Prunkgeräthe verzierte, waren bekannt und kenntlich
durch das Absonderliche in der Ausfuhrung 7).
Ehe wir uns den Bildern nähern, wollen wir uns nach dem
3) Qüinctilian. Inst. orat. L. XII. c. 10. p. 1087. Burmann. Nam duriora et Thue-
canicis proxiina Calon atque Egesias, jam minus rigida Galaws* Mein sehr
schönes Mspt. der Qvintilian sehen Institut orat« liest Gallon.
Paus. L. VIII. c. 42. n. 4.
*) Plin. Hist. nat. L. XXXIV, c. 3, 4, 5.
6) Plin. L. cit. c. 6.
7} Pacsan. L. X. c. 17. n. 6.
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