Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., F 4924
Hug, Johann L.; Leopold I., Baden, Großherzog [Gefeierte Pers.]
Zur akademischen Feier des hohen Geburtsfestes seiner Königl. Hoheit unsers durchlauchtigsten Großherzogs Karl Leopold Friedrich: die Einladungsschrift enthält Bemerkungen über die aeginetischen Bildwerke
Freiburg im Breisgau
Seite: 17
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Freiburg und der Oberrhein

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h\6 Aegineten hatten nicht nöthig, aus Mangel eigener Siege
fremde Thaten an ihren Tempelgiebeln zur Schau auszustellen. Der
Sieg über die Samier und die Gründung einer Colonie zu Cydonia
waren Begebenheiten, die den Glanz und den Seehandel des kleinen
Inselstaates vergröfserten und erweiterten ; wie sie würdig waren
eines Blattes in der Geschichte, eben so würdig waren sie, gefeiert
zu werden durch Bildwerke. Und wo sollten sie dann diese Werke
der Nachwelt zur Betrachtung aussetzen, als an dem Tempel der
Göttin, der sie die Siegeszeichen geweiht, wo sie dieselben zum Angedenken
hinterlegt haben ?

Aber damit nicht genug: die Pallas hatte zu Cydonia in uralten
Zeiten ein Heiligthum; ihr Dienst scheint sogar von daher sich dem
Peloponese mitgetheiit zu haben.- Schon Pelops , wie die Sage zu
Elis behauptete , hat der Pallas Cydonia geopfert. Climenus, ein
Abkömmling des Hercules, kommend vom cretischen Cydonia, hat
am pisäischen Felde, unfern vom Alphius, einen Tempel der Pallas
mit dem Zunamen Cydonia erbaut 26). Die Pallas Cydonia hat die
Aegineten in ihre Stadt aufgenommen, ihnen den Sieg verliehen über
die Samier, und wurde die Beschützerin der äginetischen Colonie.
Dadurch kläret sich selbst der Ursprung des Tempels zu Aegina auf,
er war nicht Mos ein Werk dankbarer Verpflichtung, sondern verband
den Mutterstaat und die junge cydonische Ansiedelung für
Gegenwart und Zukunft durch communia sacra.

Es. wird nunmehr ein Leichtes, das Alter des Tempels und damit
auch jenes der Bilder zu bestimmen. Polycrates hat, nachdem
ihm Amasis, König von Aegypten, die Freundschaft aufgesagt hatte,
um jene des Cambyses gebuhlt, und für ihn eine Flotte ausgerüstet;
d. i. nachdem er mehrere Jahre mit unerhörtem Glücke alle seine

46) Pausan, L. VI. c. 21. n. 5.

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