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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1951-04/0012
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Die Markgrafschaft

patron Johannes der Täufer erwählt wurde.
Kustos beider Hospitäler war damals Petrus
Gerardus. Dieser gründete im Jahre 1112 eine
reguläre geistliche Körperschaft mit den drei
Gelübden der Armut, Keuschheit und des Gehorsams
„zu Diensten der Armen und Kranken im
Königreich Jerusalem". Ein Jahr später fand
diese Brüderschaft, deren Mitglieder sich „Johanniter
" nannten, ihre Bestätigung. Viele Adelige,
welche selbst als Teilnehmer des Kreuzzuges
Zeuge der liebevollen Behandlung in den Spitälern
geworden waren, widmeten sich nun persönlich
dem Dienst der Kranken. Nach dem Tode
Gerardus' im Jahre 118 fügte dessen Nachfolger,
Raymond du Puy aus dem Adel der Dauphine
als viertes Gelübde das Tragen der Waffen für

den christlichen Glauben im Kampfe gegen die
Ungläubigen hinzu. So entstand ein geistlicher
Ritterorden, der von verschiedenen Päpsten wiederholt
bestätigt wurde. Die Mitglieder verpflichteten
sich, im ledigen Stande zu bleiben, nahmen
aber, ohne Weihen empfangen zu müssen, an den
Vorrechten des geistlichen Standes teil. Der
Orden umfaßte in dreifacher Gliederung Ritter,
Krankenbrüder und Priester. Als Kleid wurde
ein schwarzer Ordensmantel mit einem weißen,
achteckigen Kreuz gewählt.

(Fortsetzung folgt.) Karl Kraus-Mannetstätter.

Quellenangabe erfolgt am Schluß der Artikelserie. —
Die Unterlagen wurden freundlicherweise vom Bürgermeisteramt
Heitersheim zur Verfügung gestellt.

fllupfy/ dec Propfjet /

- 1789 -

3m £trje ä'£örrecb, bim ©amfcbttgjaß,
25ruud)t Der Lutger 9liüpfp fp 9tan$ebaß:

„SBae ? £>ä Präjeptorateotfart
£>ä £ebel, mit fpm Sßerelartfart
©mg c tarne foo De ©umme?
Ä 3öbrlt boctt er jejen umme
Obnt SQerforgtg, es fläppt em nie
Saugtt er öbbte, fear er tut bie, —
£y$trd)eröt betgenen uf Der £att?
(Er bet im (Ejramt bftlt nüt batt!
SlnDert, tt>o in fpm Sllter ftöbn,
£än fcbo 33uebe, h>o uf D'£attnfcbuel göbn,
©tni College, Die madtes rtnger:
£)anDumd)er, fe tfcbe e Pärlt!
©'SRafOK fcblecfe jo aüt Ringer,
£)te Merrtcbfcbte, no fome Shtärlt —
Slber er, ftrie cbunut er Derber ?
Pläßtt £>ofe, e ^tefcbter am ©dmeb,
©länjtgt Bermel unD ©cbulDe Derjue —
©reibunDert ©ulDe beter meint,
©er Jeebel, ©balt, Do btDanft ft eint!
UnD obeDrt Die £anettmrftfacbe,
£>te ©tcbteret, es tfcb juem £acbe!

Wtnn etm emol'« ©lütf ntt hüll,

©etg er bfcbetDe un fcbaff er fttll!

Stftelltg feig er unD unoerDroffe!

Slber Da Jeebel bet nüt as 33offe

Unter De Cbrufeltboor unD JRamere!

£albt SDäg lang lauft er fcbpajtere!

©tatt e fatft Pfarrei j'erfcban^e

©alpt er Dur D'5Katte unD fammlet Pflanze!

Sßor blüebmge 23äume toürD er faft närrfcb —

£>ocb ißt er unD trtnft er: £er$ foae btgebrfd)!

UnD luegt er oom Cbäferböljlt juem SRbP

Uebere 3>JebglänD, fo faft er: 3 mein, '* $h mtl

©o ne Starr, fo ne fürmltge $3olfefd)teber!

£>o tfcb mer jo ne ©üffel no lieber!

<S ©tcbter, (feil reDt mer feine ml)

©tobt all mit aim 23at tm Sftaarebuus!

. Hermann Burte

3 übertritt? - ©er toerDete erlebe,
3Rtt Dem Jeebel gobte no böe Dernebe!
©as tfcb fo gnriß tote Dr Stufen im £>üpft!
©enfet, tcb baige gfatt, tcb, Dr 3Küpft!"--

-1819 -

2>'3obr verfliege, 'e 3obrbunDert gobt,
25raot unD £umpe bolt Der ©oD.
Ue grüene ©cbntße toerDe Dürt,
Ue junge £auDrt altt Cbürt!
(Ellatntg, obnt Die feiige 3affer,
£odt Der 5Kupft binter fpm Cbirftfoajfer.
£V£mtD fin jfttrfg, 's 9Kuul bet 9tueb,
<8r looft feö lieber De 3unge jue,
£)o rüeft graD Sltne m Polle £unge:
„Slber Der Jeebel bete anebrunge!
©one £aufbabn, es tfcb e ©taat:
•Oberftrcberat unD Prälat . ♦ .
3 hrill ntt oo fpne ©eDtcbte reDe,
Denn Die lieft unD lobt jo 5eDe!
5Eüpfp, 3br Renten Docb au no gebennt
3ls SQtfatt unD ©tuDent?
3Ke beig em jerfebt ntt oiel oermacjit,
5Kenge Sropf beig überen glacbt
©p ©diente, feil bet ntemee gfeb,
2)ae c^önnt büte Dod) ntmme gf^eb!" —

©o madjt Öer 5Rüpfp oo oben abe:

„gä, fo benn fte'e, Die junge Cbnabe!

D'^elt gobt erfebt mit ibne a,

Sßorber bet ntemee |)trnt gba!

5Ketne, 'e beig ntemee toeDer fte

©er md für e SttännK oo ©cbeni —

€tne bet f^o oor Drtffig Olobre

Uf Da gfebett Sßtfart gfebtoore —

61 n e unter De bteftge Sllte

|)et im Jeebel oo £uufe D'©tange gbalte.

©cbaD, ae Der |)irjeh)trt gfebtorbe tfcb —

£r cbönnte bijüge, Do an Dem ©tfcb

£et €tne alles Das propbtjett:

3cb, Der STCüpfp! — 3eß löbnt mt ungbeit! —

Mit Genehmigung des Dichters. Aus: „Die Seele
des Maien", G. G. Uehlin, Verlag, Schopfheim.


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