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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1952-07/0007
Die Markgrafschaft

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Istein

/Von A. Eisele

Malerisch liegt das Dorf in einer Bucht, die
von den letzten Ausläufern des Gebirges gebildet
wird. Eine Fülle von Bodenfunden beweist, daß
die Gemarkung schon in vorgeschichtlicher Zeit
besiedelt war. Fritz Schülin, der mit viel Liebe
und Fleiß die Geschichte des Dorfes und seiner
Bewohner bearbeitet hat, nimmt an, daß „alemannische
Bauern von Huttingen ins Rheintal
hinuntergestiegen sind und in der Klotzenbucht
sich dem Rebbau und dem Fischfang
als Haupterwerb zugewandt
haben, daß also Istein, das erst 1139
erwähnt wird, von Huttingen (763
erstmals erwähnt) gegründet wurde.
Auch das ganze Bild des Bannes
Istein spricht dafür, daß er nachträglich
aus der Urmark Huttingen
herausgeschnitten wurde".

Aus dem Besitz der Herren von
Rötteln ist vermutlich Istein an den
Bischof von Basel gekommen, der
es 1139 von Papst Innozenz als
eigen bestätigt bekam. Einige dieser
Rötteler Herren waren ja in Basel
Domherren, sogar Bischöfe. Dietrich
von Rötteln wurde 1103 Schirmvogt
der stiftbaselschen Besitzungen diesseits
des Rheins. In der Urkunde
von 1139, in welcher alle Besitzungen
des Hochstifts Basel in der
Grafschaft Breisgau bestätigt und in
Schutz genommen werden, ist nur
vom Hofe Istein (curtis Istein) die
Rede. Dieser Dinghof wurde vom
Domprobst an einen Maier verliehen
. Der älteste bekannte Maier
ist der Bauer Hügin von Huttingen,
der 1444 gegen einen jährlichen
Zins von 7 Saum weißen Wein diese
curtis zu Lehen erhielt. 1494 verlieh
der Domprobst dem Hans Ludi von
Istein „seinen tumprobsteihove daselbst
" genannt der Freihof mit
allem, was dazu gehörte unter der
Bedingung, daß die Freiheiten und
Rechte des Hofes gewahrt, „die Dinghofgerichte
des Dinghofs zu Ystein
darin gehalten und die Pfänder, so
man in krafft desselben genommen,
dahin geantwortet und darin berechtigt
werden sollen". Nachdem das Domstift 1343
auch Schliengen und Mauchen erworben und
1365 vom Landgrafen Otto von Hochberg-
Sausenberg Huttingen gegen Höllstein eingetauscht
hatte, wurden diese Besitzungen zur
Landvogtei Schliengen vereinigt. In Schliengen
und in Istein wurde fortan das Dinggericht abgehalten
durch Vogt und Maier und nur zu den
Gerichtstagen erschienen sie selbst nach altem
Brauch, lange bevor Domprobst Hartmann von
Hallwyl sich 1497 genötigt sah, den Dingrodel zu
erneuern.

Die älteste Nachricht über eine Kirche finden
wir im Liber decimationis 1275, wo von einem

plebanus in Istein in decanatu Wisental die Rede
ist. 1303 erscheint ein magister Ulricus de Waldenburg
, canonicus sancti Ursicinj ac rector
ecclesie de Ystein. 1489 vereinbarte der Domprobst
Hartmann von Hallwyl mit dem Kirchherrn
Johann Wolfach zu Istein, daß alle Zehnten
in Istein und Huttingen von da an vom
Pfarrer bezogen werden sollten, wofür die Dom-
probstei alljährlich auf Martini vom Kirchherrn

Is tein

Nach einem Aquarell von K. Wolfsberger

6 Säcke Roggen bekam neben andern Verpflichtungen
. Dieser Zehntbezug ermöglichte später
den Bau der Kirche (1820/22). Als nämlich 1806
der Pfarrer Härder starb, blieb die Pfarrei bis
18^4 unbesetzt, so daß ein Fond für den Kirchenbau
gesammelt werden konnte. Beim Neubau der
Kirche wurde auch der Friedhof zum Klotz verlegt
, wo bis dahin nur die im Rheine geländeten
Leichen ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten.
Hier sei noch ein kurzes Wort über das einstige
Kloster eingefügt, das auf der nördlichen Seite
unten am Klotz stand. Es soll um 1200 von dem
Basler Bischof Lutold aus dem Röttier Geschlecht
gegründet worden sein. Sein Hauptbesitz war


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