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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1952-07/0009
Die Markgrafschaft

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Die Herren von Baden *)

Die Freiherren von Baden zählen zu den ältesten
breisgauischen Adelsgeschlechtern. Als ihr
erster Stammsitz wird die Burg Mannsberg bei
Kirchheim unter Teck, im heutigen Württemberg,
genannt. Das Geschlecht soll sich im 12. Jahrhundert
in zwei Linien geteilt haben. Die eine
behielt den Namen von Mannsberg bei. Unter
diesem Namen finden wir sie als Dienstmannen
der Grafen von Teck unter den Zähringern in
Schwaben und in der Schweiz. Die Angehörigen
der zweiten Linie kamen zunächst als Kastenvögte
der Zähringer nach der Burg Baden, dem
heutigen Badenweiler. Von diesem Amt und
Wohnsitz sollen sie den Namen von Baden angenommen
haben. Am Oberrhein hielt sich dieser
Stamm über siebenhundert Jahre, der dann in
Liel einen festen Sitz sich schuf.

Aus dem Leben der Angehörigen dieses Herrengeschlechtes
können wir zugleich ein gut Teil
Geschichte unserer Heimat und ihrer Bewohner
ablesen. Aber wir finden die Herren von Baden
auch als unmittelbar Beteiligte in der Geschichte
des Landes und alten Reiches: als erfolgreiche
und angesehene Ritter, geistliche Fürsten und
Gelehrte, als Feldherren und als Geschlagene bis
zum Tod auf dem Schlachtfeld.

In dem Abschnitt „Ein Schiedsgericht zu Liel''
werden Otto und Rudolf von Baden um das Jahr
1130 genannt. In der Folgezeit hören wir 1148
von einem Adalbert von Baden als Dienstmann
Conrads von Zähringen, 1152 von einem Heinrich
von Baden, 1266 von einem Ritter Berthold
von Baden. Dieser Berthold von Baden verkaufte
nach einer Verkaufsurkunde aus dem Tabularium
von St. Blasien am 1. Juni 1266 im Einverständnis
mit seinen Verwandten und mit Zustimmung
seines Lehensherrn, des Grafen Konrad von
Freiburg, seine Besitzungen in Müllheim an die
Meisterin Gertrud und den Konvent des Klosters
Sitzenkirch. Das im Besitz der Herren von Baden
noch verbliebene Gut in Müllheim finden wir in
Urkunden noch oft erwähnt. Ein Konrad Friedrich
von Baden muß finanzielle Sorgen gehabt
haben. Denn er entlieh im Jahre 1727 von den
Gebrüdern Blankenborn in Müllheim 2000 Gulden
. Dafür gab er den Blankenborn sein Müll-
heimer Gut zum Erblehen, das 64 Jucharten
Acker und 16 Jucharten Matten groß war. Unter
Balthasar von Baden war schon der Wald in den
Müllheimer Gemeindewald eingeworfen, ein anderes
Grundstück an die Gebrüder Heidenreich
veräußert worden. Zwischen den Freiherrn von
Baden und dpn Blankenborn ist auch ein Rechtsstreit
bekannt geworden, der bis zur Berufung
an den Kaiserlichen Reichshofrat ging und mit
einem Vergleich endete. Johann Reinhart und
Anton von Baden gaben 1766 ihr ganzes Lehensgut
in Müllheim dem Altvogt „Friedrich Blankenborn
und Konsorten" um 1000 Louisdor zu
Eigentum zu kaufen.

*) Aus: „Aus der Greschichte des Dorfes Liel" mit
freundl. Genehmigung des Verfassers, Dr. F. Fischer.

Im ganzen Oberland haben die Freiherren von
Baden Besitz gehabt, in Auggen, in Lörrach, in
Niedereggenen, in Endingen, Wies, Tegernau,
Beuggen, Gupf und Ettingen (Tannenkirch),
Grenzach, Littenweiler, Scherzingen, Schopfheim
und so weiter. Ein Marquard von Baden war
Deutschordenskomtur zu Beuggen 1390, Rudolf
von Baden Großprior und Komtur der Johanniter
zu Heitersheim, Freiburg und Neuenburg 1465.
Im Jahre 1357 war ein Jakob von Baden Mönch
in St. Blasien. Einen Melchior von Baden finden
wir 1496 als Rektor der Universität Basel; Daniel
von Baden war breisgauischer Hauptmann. In
den Revolutionskriegen starb ein Anton von

Carl Freiherr von Baden zu Liel

Baden an einer Kopfwunde. Johann Hieronymus
von Baden fiel als Oberst und Kriegsrat unter
Kaiser Karl V. vor Metz. Den Leichnam hatte
sein Sohn Johann Balthasar, von dessen Aufzeichnungen
wir schon in dieser Chronik hörten,
in das Gotteshaus nach Liel bringen lassen. Ritter
Götzmann, Liebermann von Baden fiel mit Otto
von Hachberg, Hans von Fürstenberg und vielen
anderen Rittern des Adels am Oberrhein in der
Schlacht von Sempach im Jahre 1386, in der das
Ritterheer Herzog Leopolds III. von Österreich
von dem Bauernheer der schweizerischen Eidgenossen
unter Arnold Winkelried geschlagen
wurde.

Konrad von Baden war 1666 Direktor der
Ritterschaft im Breisgau, Bernhard von Baden
1674 Fürstabt zu Kempten, Benedikt von Baden
1689 Landkomtur der Deutschordensballei Elsaß-
Burgund, Franz Anton von Baden 1739 Präsident
der breisgauischen Stände, Franz Benedikt von
Baden 1756 kurpfälzischer Staatsrat, Johann
Reinhard von Baden 1776 kurpfälzischer Generalleutnant
. Ignaz von Baden war vorderösterreichischer
Regierungspräsident in Freiburg; er starb
im Jahre 1812.


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