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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1956-06/0006
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Die Markgrafschaft

jöit Leerten t>on ^altenbadj unb it)t:e ^et't

Es ist weithin bekannt, daß das Kloster St.
Blasien dadurch in den Besitz von Bürgeln kam,
daß Werner von Kaltenbach gegen Ende seines
Lebens sich in das Kloster zurückzog und dem
Kloster seinen Besitz übergab. Man beachtet im
allgemeinen zu wenig, daß dieser Vorgang in
jener Zeit in unserer Gegend kein Einzelfall war.
Das Kloster Weitenau kam um dieselbe Zeit an
St. Blasien, weil Arnold von Warth auf seinen
Besitz zugunsten des Klosters verzichtete. Im

„Die Ruinen der Sausenburg", Blick von Sitzenkirch aus

kleinen Wiesental war eine Seitenlinie der Herren
vo;i Rötteln, die sich nach der Burg bei
Wieslet Herren von Rotenberg nannten. In dieser
Zeit erwarb St. Blasien noch umfassenden Besitz
im Wiesental. Von Walcho von Maldeck (die
Burg lag bei Tegernau), von den Herren von
Grenchen-Höllstein, von Wehr und von Schwer-
zen-Eistatt, Orte im Wiesental von Atzenbach bis
Schönau und Todtnau und in den Seitentälern.
Erst 1164 wurde in Schönau eine Kirche gebaut;
bis dahin war das ganze hintere Wiesental kirchlich
an Tegernau angegliedert, ein Beweis für die
dünne Besiedlung. Zum Teil wissen wir, woher
diese Geschlechter stammten. Man nimmt an,
daß ,,diese Dynastien aus eigenem Recht gerodet
haben. Durch Okkupation, durch die Tatsache der
Rodung und Besiedlung mit Hörigen oder Freien
erwarben sie Grundeigentum und Grundherrschaft
, nicht durch irgendwelche Ableitung aus
königlichem oder fremdem Recht". (Otto Feger
in ZGO 1951 NF 60.)

Theodor Mayer hat 1939 (in ZGO NF 52) eine
umfassende Studie über „Die Besiedlung und
politische Erfassung des Schwarzwaldes im Hochmittelalter
" veröffentlicht. Er stellt dort die
Frage, nicht nur für unser Gebiet, ob alle diese
Schenkungen ganz freiwillige Hingaben gewesen
seien. „Wenn wir aber das Ergebnis dieser klösterlichen
Erwerbspolitik betrachten, so sehen
wir, daß sie eine große Machterweiterung der
Zähringer zur Folge hatte, daß Besitzungen von
Adeligen, die unabhängig von den Zähringern
waren, so unter die Herrschaft der Zähringer
kamen. Dieses Ergebnis ist nicht zufällig gewesen
, sondern von den Zähringern gewollt und
beabsichtigt". So verstehen wir den Erwerb des
Sausenberges vom Kloster St. Blasien durch die
Zähringer, die dort eine Burg errichteten. (Wir
haben darüber ausführlicher berichtet in Nr. 4
dieser Zeitschrift und bringen heute zwei Bilder,
von denen das eine die Ruine Sausenburg zeigt,
das andere das Haus zum Sausenberg in Basel.)

Von allen den oben genannten Geschlechtern
kennen wir einigermaßen ihre Herkunft. Bei
den Herren von Kaltenbach aber versagen die
Quellen bisher. Und doch sind sie für die Geschichte
unserer engeren Heimat von besonderer
Bedeutung. Sie kamen wohl von Eggenen - Bürgeln
her und stießen vor bis Wambach. Warum
kamen sie nicht nach Sitzenkirch und Kandern?
1120 etwa ging Werner von Kaltenbach ins Kloster
. Um dieselbe Zeit vermachten Heribord und

?cit unb THenftfj

fle faft, '6 fet ö'Jyt, tno ivmenfrfje fcätüeg tnbt,
a£ (i tute 6>ürmel buv öte Wzit futfdjtere,
un je&e numme ftfjtoaflet vom #rä|Ttete
un ein am anöere (i&i ctjtbig ribt.

Dzv OTenfctj ellai tfctj'ö, wo t)üt b'Utjre [teilt,
un ö'd5ttnct)teü an fcem Höettf fln: <$zlb un '6 (ßeltetöelle;
'6 ifctj glüd): ob L^eer, ob (Bfell mit tot un <2t)elle —
ein ifct) im anöre ]£)imb un tnbt un bellt!

Z>er OTenfdj matfjt 5'?yt! Dmm ifctj p au fo frt)led)t,

ftotjt allee übec^toerct) in pne (ÜMatfer,

brüelt prf) b' Vernunft an ftuure IP>irni t)ei£er?

If)eer ttnll 5er OTenfrtj p - un ifrfj ©Hau un CTtjnedjt!

Wzn ö'Uöotjuet fuectjt, De fmb't p no bim dtynb,
Der Wenfd) un ^yt tjän p frtjo lang uerlore,
p lebt uerftotjle un t)et Öfeleotjre,
un ifclj uf betben 3uge fctjo faft blinö.

Was ptf) vom OTenfct) mit bete Höelt no fcrattjt,
t)et frtjo vo 2lfang a e Zmmpf un OTatfe
un Fett emol tüte leert, litctjtt @d)lacPe,
un '6 wkb U\ <$ut)ler gee, töo nonem djrattjt!

StMfc Uöolföbecger


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