Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1956-08/0012
10

Die Markgrafschaft

den wir Hebels Bild und jenes von Albert Geiger,
dem Dichter, und von Josef Schofer, dem Politiker
. Geiger und Schofer waren gebürtige
Bühlertäler.

Im blumenreichen Sasbachwalden hat man eine
„Conrad-Kaiser-Stube" eingerichtet:
mit dem Bildnis und zahlreichen Ölbildern und
Graphiken des vor einigen Jahren im Dorfe verstorbenen
Landschaftsmalers Conrad Kaiser, dem
Sasbachwalden zur Heimat geworden war.

Vor Offenburgs Toren liegt Bohlsbach, die
Heimat des von Goethe hochgeschätzten Naturphilosophen
Lorenz Oken, die Heimat auch von
Theodor Wacker. Hat Bohlsbach nicht gut daran
getan zum Gedächtnis an diese beiden Männer
eine „Oken-Wacker-Stube" zu schaffen?

In den Dörfern längs des Rheins finden wir
eine „Erwin Baur-Stube" in Ichenheim
(zum Gedächtnis an den Begründer der modernen
Züchtungsforschung), eine „Friederiken-
Stube" in Meißenheim (zu Ehren von Goethes
elsässischer Jugendfeundin, die 1813 in Meißenheim
starb), eine ,, Bärbel-Stube " in Ottenheim
(zur Erinnerung an ,,Schön - Bärbel" von
Ottenheim, die durch das Bildwerk Gerhards von
Leyden in die Unsterblichkeit einging). In der
„Wittenweierer Heimatstube" erinnern
handkolorierte Merian-Stiche an die Kämpfe
um die Wittenweierer Rheinschanzen (1837) und
an die Schlacht bei Wittenweier (1638). Wir sehen
die Bilder der an diesen Kämpfen beteiligten
Feldherren Bernhard von Weimar, Jan de Werth,
Götz und Savelli. Die ,,Heimattafel" zeigt das
Dorfwappen und die Wappen der früheren Dorfherrschaften
.

Dem Bauernstand ist die ,, Riedstube" in
der ,,Sonne" zu Kürzel gewidmet mit Bauernbilder
von Dieter Breughel und Fritz Boehle, mit
den farbigen Wappen aller Rieddörfer.

In der Stadt Lahr finden wir nicht nur eine
„Wappenstube" mit den Wappen aller
Kreisgemeinden, sondern auch eine „Eichrodt
-Stube" — zum Gedächtnis an den alten
Lahrer Dichterkreis (Eichrodt, Geßler, Albrecht),
sowie eine im Biedermeierstil eingerichtete
,, Lotzbeck-Stube" zum Gedenken an jene
Industrie- und Handelsherren, welche die Bauern-
und Handwerkerstadt Lahr zu einer führenden
Industrie- und Handelsstadt wandelten.

Das burggekrönte Städtchen Mahlberg ist die
Heimat von Karl Kromer. Von ihm stammt das
Lied „Nach der Heimat möcht ich wieder". An
ihn und andere bedeutende Söhne Mahlbergs
erinnert die „Karl Kromer-Stube".

Wie reich das Barockstädtchen Ettenheim an
bedeutenden Söhnen ist, bezeugt die von Landgerichtsdirektor
i. R. Dr. Ferdinant geschaffene
„Ettenheimer Heimatstube".

Eine der reichsten und schönsten Stuben finden
wir in Oberprechtal, im Gasthaus „z. Adler".
In diesem Dorf wurden Staatsminister Winter,
der Schöpfer der badischen Eisenbahnen, Christian
Trampler, der Begründer der süddeutschen
Zichorienindustrie, und Hermann Dietrich, Finanzminister
und Vizekanzler des Deutschen Reiches
geboren: als Pfarrerssöhne. Als Pfarrfrau lebte in
Oberprechtal die Heimatdichterin Anna Hofheinz-
Gysin. Wir finden in der Stube nicht nur die
Bilder dieser Persönlichkeiten, sondern auch
Landschafts- und Trachtenbilder, zumal auch
markante Pferdebilder von Meister Fritz Boehle.

Zu Jechtingen am Kaiserstuhl wurde am
13. Mai 1956 die „ E m i 1 G ö 11 - S t u b e " der
Öffentlichkeit übergeben, war Gött doch ein Sohn
dieses Dorfes.

Gustav Häusler hat in dem Städtlein Stühlingen
im Wutachtal, der Heimat des Mundartdichters
Hans Martin Grüninger, die reichhaltige
„Stühlinger Heimatstube" eingerichtet
. Gottfried Schafbuch ist im Begriff in Hüfin-
gen, der kleinen an Künstlern reichen Baarstadt
eine ,, Lucian Reich-Stube" zu schaffen.

Zu den Schätzen heimatlicher Kunst und
Kultur, zu den ewigen Werten des Volkstums
sollen die alemannischen Heimatstuben hinführen.

Öcerbte &ü)ulb

6 6lenö62tt vo titele yotjre
bruudjt'ö mengmol biö z Wenfrfj uerbrietjt,
bis g'erbti edjulb in 3luet un Wz(z
b\e uf öie lefett @rt)tä)t uerlefe
uerreblet untrem eigne <$w\ü)L

Wae buvsz langt (Pfrfjlectjterreitje
in DunHe lf)intergrünöe ftycoebt
eö Druggt an Dag un tütll fldi gftalte,
ifclj 2lrt un Wz(z vo De 3lte
un gtMö smerfe, af^eö lebt.

Weint ein, er fei fl Ifteer un OTeifter,
für fl* ellai uf fcere Höelt ~ -
fo toeig er nüt! - Uf flne ©pure
Stetjn fpötri 0frfjlect)ter iljri $ut)re
un baue Druf itjr iröe 'Jelt.

216 ©trorn mit gtjeimniöuolle Dxzfz
rufrfjt '6 Hebe staifrfje geeetje Wünb.
Wzv dtjette trait, bz sietjt'6 Durabe,
tfrf) fd)o aö ILebige vergrabe
un ftnöet in Der naetjt fl &nb!

(56 ^atjlt e menge frem&t ©rfjulbe
un trait e Hebelang fl £000. -
Wzv ttrill bo rtjlage? Wo go redete? -
Uö öunfle OTtjammre, fciefe ©djärfjte
frfjtpemmt '6 Hebe Haft uf unfri ©troofj.

OTag unfre <3z\(t flet) öra uerrfjlube,
blz ectjulö ttrill anfcri üöflg t)a7
fein d)a fl eigne ©djatte jage. -
Z)oct) etmol fangt'6 au bo a öage,
fallt ÜJedjt bri ufern ^Inebra!

HJolföberger


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1956-08/0012