Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fs
Hebelbund Müllheim [Hrsg.]
Die Markgrafschaft: Beiträge aus Geschichte, Kultur und Wirtschaft des Markgräflerlandes
8. Jahrgang, Heft 11/12.November/Dezember 1956
Seite: 23
(PDF, 11 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1956-11-12/0025
Gesamtansicht der Fabrikanlagen
der Firma Rhodia-
ceta in Freiburg i. Br.

Foto: W. Pragher, Freiburg

Rhovyl auch zur Herstellung und als Füllmaterial
von Schlafdecken und für Schlafsäcke. Ebenso
werden Gardinen und Windeln aus Rhovyl hergestellt
.

Die Kapazität der „Deutschen Rhodiaceta AG"
zur Herstellung von Rhovyl beträgt zur Zeit 50 t
monatlich.

Als das Hirn des Betriebes könnte man das
Forschungslaboratorium bezeichnen. Es führt nur
zum kleinsten Teil eigentliche Forschungsaufgaben
durch, deren praktische Bedeutung durch
zahlreiche eigene Veröffentlichungen in Fachzeitschriften
belegt wird. Einerseits beschäftigt
man sich mit der Entwicklung neuer Fasertypen
und ihrer Einführung in die Produktion. Andererseits
hat das Forschungslaboratorium laufend
schwierige Qualitätsprobleme zu klären. Seine
hauptsächlichste Aufgabe besteht darin: den
chemisch-technischen Fortschritt und damit den
Fortbestand der Firma für die Zukunft zu sichern.

*

Nach diesem kurzen Blick auf das Produktionsgebiet
haben wir der Vollständigkeit halber
noch auf die vorbildlichen Sozialeinrichtungen des
Betriebes hinzuweisen: auf die ärztliche Fürsorge
und sozial betreuende Werkpflege, auf das schöne
Erholungsheim in Erlenbuck bei Hinterzarten
und auf die Werkskantine, wo die Rhodianer in
einem großen und hellen Kasinogebäude zu billigem
Preis ihre Mahlzeiten einnehmen. Den Rentnern
des Betriebes ist ein schöner Lebensabend
gesichert. Die Mutter „Rhodia" hat schon mancher
Not abgeholfen, und ihr Name hat in der
Landschaft darum einen guten Klang.

*

Wir denken uns bei diesem Rückblick auf das
Ganze lächelnd, was wohl unser Johann Peter

Hebel sagen würde, wenn er einmal vor einer
der großen Spinnmaschinen in diesem Werk
stünde. Vielleicht würde er leise das ehrwürdige
Haupt wiegen und vor diesem Wunderwerk
menschlicher Technik mit Tränen in den Augen
seinen berühmten ersten Spinnleinvers dahin
variieren:

Nei, lueget doch das Spinnli a,
wie's zarti Fäde zwirne cha!
Jetz cha's der Gvatter au ne so!

Gabe

Alles, was ich habe,
Wesen, Wuchs und Wert
Ist nur eine Gabe,
Die mir Gott beschert.

Denn, was kann ich wollen,
Wenn die Quelle fehlt,
Die mich überquollen
Und mit Blut beseelt?

Ihre roten Wogen
Wären toter Saft,
Käme nicht geflogen
Puls von seiner Kraft.

Was ich weiß, ist eitel,
Ohne Sinn und Mut,
Wenn auf meinem Scheitel
Nicht sein Segen ruht.

Alles, was ich habe,
Alles, was ich bin,
Ist entlehnte Gabe
Und fährt wieder hin

In die Hände dessen,
Der mich Armen rief,
Als ich weltvergessen
Fern der Erde schlief!

Hermann Burte

(Aus: „Psalter um Krist")

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