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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1957-08/0005
Staufen

Bister - Zeidinung

von Fritz Kummer, Britzingen

Hanns Bastanier:

Stiebridj Kummet

Ein Maler der Markgräfler Landschaft

Eigentlich sollte man gar nicht über bildende
Kunst schreiben, sondern sie ansehen und durch
das Auge in sich aufnehmen! Da das aber nicht
immer möglich ist, weil vieles sonst nur im Verborgenen
blühen würde, so bleibt nichts anderes
übrig als mit allerdings nur wenig tauglichen
Mitteln zu versuchen das Schauen zu ersetzen.

Ich habe schon über so manchen Künstler
geschrieben, aber ich habe immer wieder empfinden
müssen, wie unmöglich es ist, auch nur eine
leise Andeutung dessen zu geben, was allein im
künstlerischen Schaffen eines Menschen von seinem
eigentlichen Wesen — von seinen Charakterwerten
ganz zu schweigen — beschlossen
liegt. Da steht man dann vor Kunstwerken,
tastet sie mit verstehenden Augen ab, freut sich
oft restlos an ihrem Eigenleben und läßt sich
mit Geist von ihrem Geist erfüllen, man trägt
sie in der Erinnerung mit sich fort, man „besitzt"
sie, wie man ein Erlebnis „besitzen" kann.

Kommt dann aber der doch so naheliegende
Wunsch, etwas von diesem Besitz anderen mitzuteilen
, dann müht man sich ab, formt Worte
zu Sätzen und tastet nach Begriffsbestimmungen
, um schließlich feststellen zu müssen, daß
selbst treffende Worte keine einzige Linie,
geschweige denn einen Farbton wiedergeben
können.

So kann auch dieses Erinnern an das Werk
eines Künders der Markgräfler Landschaft und
des Schwarzwaldes nur eine Mahnung und Aufforderung
sein: Kommt und schaut selber!

Der junge, 1901 in Freiburg im Breisgau
geborene Friedrich Kummer, der aus einer begabten
Thüringer Glasgraveur-, Weber- und
Musiker-Familie stammt, besuchte die Lehrerseminare
in Villingen und Freiburg und entdeckt
dabei seine schon im Kindesalter hervorgetretene
Begabung für Kunst und Musik. Seine
Studien als Lehrer werden von ihm zielbewußt
durch künstlerische Weiterarbeit ergänzt, die
ihn zum Beispiel in den Lehrbereich des badischen
Landschafters Seufert führt, wo er neben
allem Zeichnerischen und Malerischen auch die
künstlerischen Drucktechniken der Lithographie
erlernt und mit einer ganzen Reihe bildender
Künstler in enge Berührung kommt. Weitere
Jahre des Berufslebens führen ihn nach Karlsruhe
, wo er bei dem Thomaschüler, dem Graphiker
Bart und bei Lembke in Freiburg figürliche
Arbeiten und Aktstudien macht, in der von Kallmorgen
gegründeten Künstlerkolonie Grötzingen
heimisch wird, mit Fickentscher zusammenarbeitet
und sich daneben noch hingebungsvoll und
erfolgreich der von ihm heiß geliebten Musik
widmet.

Fast möchte man sich über die Vielfältigkeit
seiner Interessen wundern, wenn man hört, daß
Kummer sich in der Karlsruher Zeit auch noch
lebhaft mit Literatur befaßt, sich zeitweilig dem
Baufach und dem Ornamentstudium zuwendet
und neben diesem „Studium generale" mit tiefer
Begeisterung wandert, Alpengipfel besteigt, Ski
läuft und in der Jugendbewegung tätig mitwirkt
.

Wenn man diese nach wirklich umfassender
Ausbildung strebende Werdezeit, bedenkt, von
abschließenden Reisen nach Spanien und Skan-

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