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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1962-03/0017
Sinne gab es nicht. Christiania, Telemark,
Stemmbogen und Wedeln kamen erst Jahre danach
auf, trotzdem hemmten wir Abfahrten
durch Belasten des beidhändig angefaßten und
seitlich eingesetzten Stockes und brachten kurze
bremsende Bogen fertig, also schon eine Art
Christiania. Uns dienten damals die Skier mehr
als Mittel in die verzauberte Schneelandschaft
der Wälder und Höhen zu gelangen. Wir waren
Tourenläufer, Skiwanderer. Autobus- und LKW-
Anfahrten, Skilifte und Übungshänge kannte
man nicht. Das kam erst später auf, und damit
gerieten die Skiwanderungen ins Hintertreffen.
Das zeigte mir eine Skiwanderung, die ich vor
dem zweiten Weltkrieg unternahm. Der Weg

führte mich von der Grafenmatte unter der Her-
zogenhornwächte vorbei nach den Spießhörnern.
Obwohl seit dem letzten Schneefall zwei Wochenenden
mit ihren Riesenbesuchen verstrichen
waren, mußte ich 3A des Weges spuren. Die
Menschen nehmen es viel lieber in Kauf, einen
Großteil ihrer Wochenend- und Ferienzeit geduldig
zu opfern und bei den Skiliften anzustehen
, bis sie an die Reihe kommen.

Ich jedenfalls möchte in meiner Erinnerung
all die schönen Skitouren nicht missen und das
Wohlgefühl, das sie dem Körper verschafften,
dem sie gleichzeitig eine Standfestigkeit vermittelten
, die dann dem Abfahrtslauf zustatten kam.

Hermann Schäfer:

Uc- unb fcüljgefdji'djtüdje unb mittelaltecli'dje Sunbe

am Jfteinec ^lofc

Es handelt sich hier um Funde, die nicht in
dem Werk von Dr. Ernst Wagner „Fundstätten
und Funde im Großh. Baden", I. Das Badische
Oberland (Tübingen 1908) verzeichnet sind, und
nur teilweise an den Großh. Konservator der
Altertümer abgesandt wurden.

1847: Pfeilspitze, gefunden von Lehrer Johann Bapt.
Fritsch, Istein, unterhalb des Isteiner Klotzen bei der
ehemaligen Felsenmühle während des Bahnbaues. (Mitteilung
von Pfarrer Jäckle vom 24.2.1851.)

1851: Mit Grünspan überzogener Bronzelöffel etwa
0,60 m unter der Erde und 9 m vom Rheinufer entfernt
in der Nähe einer Höhle gefunden von Joh. Wehrer,
Schaffner bei Generallt. von Freystedt in Istein. (Mitteilung
von Pfarrer Jäckle vom 24. 2.1851.)

1851: Im ärarischen Steinbruch am Fuße des Isteiner
Klotzen: zwei mittelalterliche, eiserne Pfeilspitzen. Ein
Stück eingesandt (Schreiben der Wasser- und Straßenbauinspektion
Lörrach vom 29. 6.1851.)

1854: Durch Herrn Däublin in Efringen: zwei Hellebarden
, zwei Pfeilspitzen und vier römische Drahtverzierungen
.

1887: Verzeichnet Ernst Wagner S. 158 unter „273.
Istein" des obengenannten Werkes einen Grabfund mit
Beigaben aus der Früh - La Tene - Zeit

Bei Umgrabungen auf dem Frhr. v. Freystedt'schen
Gelände fanden Arbeiter außerdem den morschen unteren
Teil eines Geweihes mit drei Enden von der Dicke
eines Mannesarmes, das jedoch von den Werkzeugen der
Arbeiter zerstört wurde. Besonders kräftig war die
Krone entwickelt. („Oberländer Bote" vom 13.12.1887.)
E. Wagner erwähnt S. 152 u. a. einen dreieckigen Bronzedolch
(Abb. S. 151) aus einer Höhle bei Erringen, die 1890
von Prof. Schumacher untersucht wurde.

1900: C. Däublin, Efringen, führt in einem Schreiben
vom 19.10.1900 an Prof. Schumacher einen abgesandten
Dolchgriff an, der in Material und Arbeit dem seinigen
völlig gleich sei.

1901:- Schreiben von Dr. Hans Thürach an Prof. Schumacher
vom 9.1.1901 über die Entdeckung einer Höhle
am Isteiner Klotz durch Polizeidiener Bauer in Klein-
kems. Dieser „hat bereits 700—800 gesplitterte Messerchen
, Pfeilspitzen usw. aus der Steinzeit ausgewaschen.
Ich habe ein paar Stücke davon".

1901: Aus dem Schreiben von Prof. Steinmann an E.
Wagner vom 27.1.1901: „Die betr. Höhle am Hardberge
zwischen Efringen und Istein ist leider vor einiger Zeit
gänzlich ausgehoben worden durch den Gemeindediener
Bauer von Kleinkems... So ist denn alles — bis auf
einige kleinere Feuersteinsplitterchen — nach Mülhausen
in die Sammlung des Herrn Mieg gewandert . . .
Einige Splitter werde ich Ihnen für Ihre Sammlung zur
Verfügung stellen können".

1902: Wagner, S. 159—276. Kleinkems — werden
kleine Tonscherben, Feuersteine und Knochen genannt
gefunden in einem Grab (Steinzeit?) von Prof. Eugen
Fischer in Freiburg i. Br.

Ergänzung hierzu nach einem Bericht von E. Fischer
vom 7.2.1902 an E. Wagner: „Die Stelle ist ca. 1 km südlich
von Kleinkems, hart an der Westseite des Bahndamms
. Es wurde ein Kalkofen gebaut und beim graben
ca. 2 m tief die Knochen gefunden, alle nebeneinander
(4 Individuen, Mann, Kind), 1 m neben den Knochen eine
große runde Stelle von Aschen und Kohlenresten, daneben
braune Tierknochen und die Scherben. Ebenfalls
bei der Feuerstelle ein menschliches Kreuzbein, das die
Beschaffenheit der Tierknochen zeigt. (Alle anderen
Menschenknochen sind hellgelb (Löß) brüchig usw.) Alle
diese Angaben nach Gemeindeschreiber Bauers Aussage,
der die Funde erhob..."

Quellen:

Fundakten des Bad. Landesmuseums in Karlsruhe, durchgesehen
1935 im Auftrage von Univ. Prof. Dr. Georg
Kraft f, Freiburg i.Br.

Wagner, Ernst: Fundstätten und Funde im Großherzogtum
Baden. I. Teil. Das bad. Oberland. Tübingen 1908.

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