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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-10/0010
nach Norden am Rhein entlang der Gemeinde
Haltingen gehört, hatte man schon 1955 Verbindung
mit dem Gemeinderat Haltingen aufgenommen
. In der Jahresstatistik der Stadt Weil am
Rhein für das Jahr 1955 steht der Satz: „Zweite
Besprechung mit dem Gemeinderat Haltingen
wegen Ausbaues des Rheinhafens Weil a. Rhein".
Aus einem Interview auf dem Weiler Rathaus im
Sommer 1955 ist darüber mehr zu erfahren:
„Unter den Projekten zur weiteren, durch die
Entwicklung akut gewordenen Erschließung des
Hafengeländes habe das folgende die meiste Aussicht
: Ausbau des Hafenbeckens im Norden mit
einer Länge von 650 Metern sowie Verlängerung
dieses Stichbeckens in einem dritten Bauabschnitt
auf 1000 Meter. Zur Erschließung in nördlicher
Richtung hat die Stadt Weil bereits wegen Gründung
eines Zweckverbandes mit Haltingen Besprechungen
geführt. Das Gesamtprojekt würde
sich auf etwa 10,5 Millionen DM belaufen. Das
Vorhaben bilde das Kernstück des Weiler Wirtschaftsplanes
, der seinerseits wiederum eine Teilplanung
des gesamten Wirtschaftsraumes Lörrach
und des Oberrheins darstellt..."

Man erkennt daraus unschwer: So mancherlei
wichtige Gedanken, wie sie jetzt die Grundlage
der zu schaffenden Planungsgemeinschaft bilden
sollen, schwebten schon vor einem Jahrzehnt im
Raum, ebenso wie Gedanken und Erkenntnisse
um die Wichtigkeit des Weiler Rheinhafens.

Der Raum Weil - Haltingen entwickelt sich zu
einer Stadtlandschaft. In beiden Gemeinden bestehen
gute Voraussetzungen für weitere Industrieansiedelungen
, weil der Rheinhafen nach
Norden erweitert werden könnte.

Zukünftige Aufgaben über die
Gemeinde grenzen hinaus

In der letzten Zeit mehren sich die Besprechungen
der Gemeinden in der Raumschaft Lörrach
-Weil, die planend die zukünftigen Aufgaben
festlegen. Ob es sich nun um den Bau einer
gemeinsamen Kläranlage in der Nähe des Rheinhafens
handelt, um einen gemeinsamen Flächennutzungsplan
, oder um einen gemeinsamen Wohnungsbau
- "und Arbeitsmarkt.

Das Eidgenössische Statistische Amt stellt in
der letzten Nummer seiner Zeitschrift „Volkswirtschaft
" fest, daß die Agglomeration Basel mit
den Gemeinden Weil am Rhein, Grenzach, Lörrach
, St. Louis, Hüningen rund 375 000 Einwohner
zähle. Man wird sich in Zukunft auch über
die Grenzen hinweg mit seinen Nachbargemeinden
zusammenfinden müssen zu gemeinsamen
Projekten und Planungen.

Wenn wir zurückschauend die Geschichte der
Gemeinde Weil — vom Reibdorf bis zum Industrieort
Weil am Rhein — von ihren Anfängen
an bis zum heutigen Tag überblicken, wächst
unsere Achtung vor den Vorfahren, die allen
Schicksalsschlägen zum Trotz ihrer Gemeinde
treu blieben und durch ihren Fleiß und ihre Ausdauer
die Grundlagen und Voraussetzungen schufen
für das blühende Wirtschaftsleben der Stadt
in der Dreiländerecke. Befolgen wir das Beispiel
unserer Vorfahren und sorgen wir dafür, daß die
späteren Geschlechter an unserer Hingabe an das
Gemeinwesen, an der treuen Erfüllung unserer
Berufspflichten, an unserem Schaffensgeist auch
ein Beispiel nehmen können.

„Menschenstunde gleicht dem Augenblicke,
Städte haben längere Geschicke,
Haben Genien, die mit ihnen leben,
Und in immer weitern Kreisen schweben."

(Conrad Ferdinand Meyer)

Quellen und Anmerkungen:

49. „Badische Zeitung", Pressebericht. 50. Jahres-Statistik der Stadt
Weil am Rhein 1962. 51. Ebenda. 52. Haushaltsplan für das Rechnungsjahr
1964 der Stadt Weil am Rhein. Haushaltspläne früherer Jahre (1961/62/63).
53. Jahres-Statistik der Stadt Weil am Rhein 1962. 54. „Badische Zeitung",
Bericht aus dem Jahre 1955. 55. Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1964
der Stadt Weil am Rhein.

Eduard Reinacher:

Am 8. Februar 1895 wurde er in Colmar geboren
. Das bedeutet unter anderem, daß er noch
Teil hat an dem verhältnismäßig ruhigeren und
solideren 19. Jahrhundert, das ihm eine fromme
Mutter und einen standfesten Vater, Bauernsohn
aus dem Sundgau und Schuldirektor, spendete
und damit das erste Gut für einen Menschen, der
die Krone seines Lebens im Dienst an Wahrheit
und Schönheit schmieden soll. Sein gutes Jahrhundert
reichte noch dreizehn Jahre und ein
halbes in das zwanzigste hinein, bis er in Mülhausen
, im Juli 1914, statt seine Abiturientenrede
über Albrecht Dürer zu halten, sich zum
Kasernenhof zu begeben hatte.

Was ihn, nach vier Jahren heimgekehrt, dem
Dienst an der Heimat erhält, sind jene früh von
den Eltern ihm übermittelten Kräfte. Er bewältigt
das Studium an der französisch gewordenen
Universität Straßburg. Er schließt 1921 mit dem
philologischen Staatsexamen ab, um nach weiteren
Studien seine Berufsausbildung mit dem

Fachexamen für .den höheren Bibliotheksdienst
abzuschließen.

1926 veranstaltete er, damals Stadtbibliothekar
in Colmar, eine große historische Buchaustellung,
in der nicht nur Schätze der Colmarer Stadtbibliothek
— z. Zt. der französischen Revolution
Erbin aller oberelsässischen Klosterbibliotheken
— sondern auch kostbare Leihgaben der großen
Bibliotheken von Straßbürg, Paris, Lyon u. a. m.
gezeigt werden konnten. Der reich illustrierte
Katalog dieser Ausstellung, danach die fünf Jahresbände
des Colmarer Jahrbuches (1933/39), zeugen
von Willen und Kraft des jungen Stadtbibliothekars
, sein Institut der Erweckung geistiger
Interessen dienstbar zu machen.

Das Jahr 1939 brachte neue, nicht vorausgesehene
Aufgaben. 1941 nahm F. A. Schmitt den
Ruf des Generaldirektors der oberrheinischen
Museen, Prof. Dr. Martin, an: im Zusammenwirken
mit Prof. D,r. Anton Kippenberg, Präsidenten
der Weimarer Goethegesellschaft, und ande-

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