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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 32
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0031
Bei fast allen Hochwasserkatastrophen zeigte sich, daß die Profile der Wasser -
durchlasse für den Abfluß viel zu klein bemessen waren. Dies ist — nach dem
ausführlichen Bericht des erwähnten Ingenieurs — auch im Seltenbachtal am Hasen-
mattweg der Fall gewesen. „Hier wurde der Durchlaß verstopft und durch die
Überflutung die ganze talseitige Böschung auf beiden Seiten des Durchlasses weggerissen
. Anschließend gelangten die Schutt- und Geröllmassen ungehindert in den
Unterlauf des Baches. Beim Austritt auf das Wiesengelände wurde die Wassergeschwindigkeit
durch die Verminderung* des Sohlengefälles verringert. Dadurch
konnten sich Teile des Schuttes ablagern und das alte Bett auffüllen; der neue
Lauf führte mitten durch die Wiesen. Über den ersten Häusern von Todtnau ist
der Seltenbach in einem gedeckten Kanal gefaßt. Der Einlauf wurde ebenfalls verstopft
, so daß das Wasser unaufhaltsam seinen Weg über die Straße nahm, enorme
Mengen Schutt ablagerte und erheblichen Schaden an den umliegenden Häusern
anrichtete." Zwischen dem Wiesengelände und dem jetzt mit rund 155 m langen
und 1 bis 1,5 m hohen Ufermauern versehenen Bachbett erinnert ein bis 6.80 m
breiter, hauptsächlich aus grobem Geröll bestehender ödlandstreifen an die Verwüstungen
, die einer der kleinsten Seitenbäche der Großen Wiese verursachte.

Ein neuer Kirchturm in Kleinkems

Von Aloys Ehrlich

Der zweite Weltkrieg hat auch an den Kirchen zahlreicher Dörfer des Mark-
gräflerlandes heute noch sichtbare Spuren starker Zerstörung hinterlassen.

Das erste Augenmerk der beauftragten Stellen mußte zunächst darauf gerichtet
sein, den Bestand der gefährdeten Gebäude zu sichern, d. h. die zerstörten Dächer
neu zu decken, die Fenster zu erneuern und z. T. auch behelfsmäßig im Innern
einzugreifen, um das Abhalten von Gottesdienst wieder zu ermöglichen.

So wurden für die Kirchen in Eimeidingen, Märkt, Efringen, Wintersweiler,
Blansingen, Hertingen, Welmlingen u. a. nicht unbedeutende Mittel von dem
Bad. Domänenärar aufgebracht, um die ersten und vordringlichsten Kriegsschäden
zu beseitigen.

Die völlige Instandsetzung wird jedoch noch einige Jahre dauern, weil nicht
alle Arbeiten gleichzeitig in Angriff genommen werden können.

Eine besondere Aufgabe war dem Bad. Bezirksbauamt Schopfheim in Kleinkems
gestellt, wo es galt, den vom Krieg stark in Mitleidenschaft gezogenen Turm
der Ev. Kirche entweder instandzusetzen oder in seinem oberen Teil zu erneuern.

Die Kirche ist ein kleines Baudenkmal auf historischem Boden, und so mußte
hier mit besonderem Bedacht an die gestellte Aufgabe herangegangen werden —
auch deshalb, weil der Turm über dem Rheintal weithin die Silhouette der Landschaft
beherrscht.

Bis in die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts stand auf der Mitte des
Daches ein Reitertürmchen, welches jedoch bei einer Restauration nach Plänen
des Jahres 1897 zur Giebelspitze vorgerückt wurde. Hierbei ist ein quadratischer
Turmbau an der Westseite des Giebels vorgebaut worden, was das Bild der Kirche
nicht gerade zu seinem Vorteil veränderte.

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