Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,eg
Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 37
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0036
Zur Geschichte des Markgräflerlandes im Zusammenhang mit der
Stammes- und Reichsgeschichte. Von der Landnahme bis zum
Übergang an die Markgrafschaft Baden im Jahre 1503

Von Karl Seith
I.

Lage im Raum

Das Markgräflerland ist ein Teil des Breisgaus, der von der Bleich im Norden,
vom Kandel — Feldberg — westlichem Hotzenwald im Osten und vom Rhein
im Süden und Westen begrenzt wird. Das Markgräflerland liegt im südlichen Teil
des Breisgaus und erstreckt sich, zwar zerstückelt, vom Grenzacher Horn bis vor
die Tore Freiburgs. Geschlossenes Gebiet dehnt sich um die Städte Schopfheim,
Lörrach, Kandern und Müllheim - Sulzburg aus.

II.

Die Landnahme des Alemannenstammes

Die elbgermanische Stammesgruppe der Alemannen erschien auf ihrem Zuge
nach neuem Land im Südwesten im Jahre 213 vor dem römischen Grenzwall, durchbrach
ihn unter Kämpfen um 260, überflutete nach mannigfachen Vorstößen und
Zurückdrängungen im Hin und Her mit den Römern den Raum um den Mittel-
und Oberrhein, wie auch der oberen Donau. Den entscheidenden Schlag erlitten die
Alemannen durch das unter König Chlodwig vereinigte Heer der Franken im
Jahr 496 bei Zülpich, wo der Teilkönig Gibulo unterlag. Folgenschwer war die
Abtretung eines großen Teils des nördlichen Siedlungsraumes. Nach Süden
gedrängt, gerieten sie in Berührung mit dem Reich der Ostgoten und genossen
den Schutz des Ostgotenkönigs Dietrich von Bern. Aber nur kurze Zeit, nämlich
bis zum Tode des großen Gotenkönigs. Dann fielen sie den Franken anheim.
Ihr Stammesgebiet wird im Norden begrenzt von der Linie Hesselberg —
Hohenberg/Ellwangen — Asperg/Lemberg — Engelberg — Hornisgrinde —
Donon. Diese Linie scheidet sie bis auf den heutigen Tag von den Franken.
Im Westen bilden die Vogesen und die Linie Welsch-Neuenburg (Neuchätel)
— mittleres Wallis die Grenze; sie scheidet sie von romanisierten Franken
und Burgundern. Im Osten bildet der Lech die Scheidelinie; jenseits beginnt der
Siedelungsraum der Bayern. Im Süden aber haben sie den Alpenkamm überstiegen
und das obere Aostatal (Augstal) erreicht. So bildet das Alemannenland
einen mächtigen Keil, dessen Spitze südlich des Monte Rosa liegt. Dieser
Keil trennte das romanisierte Volk im Westen des schweizerischen Seelandes
von den Rätoromanen im Osten. Vom alemannischen Gebiet aus bildete sich
später der schweizerische Staat.

III.

Alemannische Herzöge wehren sich gegen die fränkische Oberherrschaft

Anfänglich war der Stamm von mehr oder weniger großen Teilgruppen durchsetzt
. So treten in der Schlacht bei Straßburg i. J. 357 gegen die Römer neben dem
Heerkönig Chnodomar noch 6 Teilkönige auf. Aber schließlich setzte sich das

37


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0036