Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,eg
Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 42
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0041
Teil gehörte zur Herrschaft Rötteln, nämlich die Landeshoheit und sonstige Rechte
und Besitzungen in den Orten und Schlössern zu Rötteln nebst Haagen und Tum-
ringen, in Schopfheim, Steinen, Brombach, in Tegernau und Endenburg, in Fischin-
gen, Egringen, Haltingen und andern; im ganzen waren es 20 Orte. Im Jahre 75 J
schenkt ein gewisser Ebo mit seinen Angehörigen dem Kloster St. Gallen die Eigenkirche
zu Rötteln. Nach Jahrhunderten verschwindet jegliche Spur von st. gallischem
Eigentum, und die Kirche ist freier Bestandteil der Herrschaft Rötteln, die
auf dem Kapf vor dem Schloß Rötteln ihre hohe Gerichtsstätte hat, die über Hals
und Hand, Diebstahl und Frevel das Urteil spricht. Auch in Schopfheim, Eichen,
Wiechs und Minsein fielen um 800 dem Kloster Güter zu. Es waren jene schweren
Kämpfe unter Kaiser Heinrich IV., wo der päpstlich gesinnte Herzog Berthold II.
von Zähringen den breisgauischen Besitz des kaiserlich gesinnten Abts Ulrich von
St. Gallen aus dem den Zähringern feindlich entgegenstehenden Hause Eppenstein so
verheerte, daß dem Kloster lange Jahre nichts von Einkünften aus diesem Gebiet
zukam. Die freien Herren in der Partei der Zähringer werden die Gelegenheit
gerne dazu benützt haben, die letzten Reste der St. Galler Oberhoheit abzuschütteln.

Die reichen Grundherren hatten ehedem auch in kirchliche Angelegenheiten eingegriffen
, indem sie in ihren Dörfern Kirchen oder Klöster bauten. Sie schenkten
ihnen Grund und Boden, Hofe und Dörfer, Wald und Wasser, setzten auch Pfarrer
und Äbte ein. Was von den Einkünften dieser sogenannten Eigenkirchen über den
Bedarf des Geistlichen oder des Conventualen hinausging, fiel dem weltlichen
Eigentümer zu, der auch die Baupflicht trug. Für ihn waren sie Rentenquellen.

1083 hatte Bischof Burkart von Basel in seiner Stadt das St. Albankloster gegründet
und es der Cluniacenser-Kongregation angeschlossen. Den Schutz über den
reichen Besitz des Klosters übertrug er bei der Neuordnung der Verhältnisse im
Jahr 1103 in der Form, daß er den Grafen Rudolf von Homburg als Vogt über die
südlich des Rheins gelegenen Besitzungen setzte, den Schutz der im Breisgau, im
Elsaß und in der Ortenau liegenden Güter aber dem Freien Herrn Dietrich von
Rötteln übertrug. Es waren dies Güter und Rechte in Lörrach, Hauingen, Kandern,
Kleinkems und anderen, im ganzen 17 Orten. Die genannten 4 Dörfer gehörten
in der Folge zur Herrschaft Rötteln. Durch Erbschaft fielen ihnen weitere schöne
Besitzungen zu: so aus dem Erbe des Edelgeschlechts der Herren von Waldeck, das
um 1150 ausstarb, Güter zu Hügelheim, Rheinweiler, Efringen, Blansingen, Weil,
Tüllingen, Brombach, Hägelberg, Fahrnau, Raitbach, Gresgen, Sallneck-Ebigen,
Gresgen; andere Güter erwarben sie in Steinen, und auch die Herren von Wehl,
die von Höllstein und Eistatt scheinen aus ihrer Hinterlassenschaft zur Röttier
Herrschaft beigesteuert zu haben.

Der Sohn Dietrichs I., Dietrich IL, wird es gewesen sein, der 1147 mit Kaiser
Konrad III. und vielen schwäbischen Edeln den Kreuzzug nach dem Heiligen Land
unternahm, der unglücklich verlief und von dem nur wenig Überlebende wieder
zurückkamen. Dietrich kam um; dagegen erreichte Markgraf Hermann III. von
Baden mit einigen wenigen Begleitern die Heimat wieder und fand 1160 seine
Ruhe in der Stiftskirche der Augustiner in Backnang.

Der Sohn des zweiten Dietrich war Dietrich III. Er hinterließ 4 Söhne: Walther
L, Liutold I., Konrad I. und Dietrich IV.

Walter I. widmete sich dem hohen geistlichen Stande, war Domherr von Konstanz
, welchem Domkapitel nur adelige Söhne angehörten, wurde auf den Bischofsstuhl
von Basel gewählt, aber vom Papst nicht bestätigt. Er stirbt um 1230.

42


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0041