Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,eg
Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 54
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0053
Rudolf IV. hatte 2 Kinder: Katharina und Philipp. Während der Burgunderkriege
entschied sich Rudolf angesichts des Burgrechts mit Bern und Solothurn für
die eidgenössische Seite, während sein Sohn Philipp im burgundischen Lager verblieb
. Die Schlösser seiner breisgauischen Herrschaften übergab er den Bernern, und
diese besetzten sie im Interesse ihres Mitbürgers — zum großen Ärger der Basler
und unter dem Protest der Zürcher — und ließen sich von der vereinigten Landschaft
den Treueid schwören. Der Führer der Berner war Hans Heinrich von Ban-
mos. Vor der Schlacht von Murten begab sich Rudolf nach Rötteln, wohin ihm auch
seine Gemahlin Margareta nachgesandt wurde. Mehr als einmal lag die Gefahr
einer schweren Plünderung der 3 Herrschaften durch Elsässer und eidgenössische
Verbündete nahe, wenn nicht Bern immer wieder schützend vor den Markgrafen
unter Hinweis auf dessen erschütterte Gesundheit getreten wäre. 1477 oder
78 starb seine Gemahlin und fand ihre Ruhestätte in der Klosterkirche von Sitzenkirch
, der alten Grablege der Sausenberger.

Rudolf war ein außerordentlich sparsamer Haushalter. Mit peinlichster
Sorgfalt überwachte er die Verwaltung seiner Herrschaften. Von der großen
Politik hatte er sich ganz zurückgezogen. Er pflegte gute Beziehungen
zum Hause Baden, den Herzogen von Österreich und dem Kaiserhaus, begab
sich auch ab und zu nach Basel, Bern und Neuenburg. Kurz vor
seinem Tode gelang es ihm noch, die Abneigung Berns und Solothurns gegen die
Aufnahme seines Sohnes Philipp ins Burgrecht wegen dessen Haltung im Burgunderkrieg
zu überwinden und seine Aufnahme durchzusetzen. Am 12. April 1487
ist er gestorben. Vielleicht ist er in der Gruft seiner Ahnen in der Kirche in Rötteln
beigesetzt. Sein Wappen an der Kanzelsäule dürfte darauf hinweisen. Ob das
Standbild am Grabmal der Grafen von Neuenburg in der Stiftskirche daselbst
Rudolf IV. darstellt — die Wappen an der Konsole und auf dem Brustpanzer wie
auch über der Kreuzblume des Grabmals deuten auf Rudolf hin — und Rudolf
etwa in Neuenburg begraben wäre, ist noch nicht eindeutig bewiesen.

Sein Sohn Philipp trägt seinen Namen nach seinem Paten, dem Herzog Philipp
dem Guten von Burgund. 1454, dem Geburtsjahr des Markgrafensohnes, war der
Burgunderherzog auf dem Schloß zu Rötteln gastfrei begrüßt worden, als er auf
dem Weg zum Kaiser mit einem stattlichen Gefolge und 300 Pferden ankehrte.
Im Frühjahr 1465, also mit 11 Jahren, sah er zum ersten Male seine breisgauische
Heimat, da sein Vater im Dienst des burgundischen Herzogs gegen Frankreich
zu Felde lag. Dann kam er an den burgundischen Hof zur Erziehung, während
sein Vater von Stufe zu Stufe emporstieg und zuletzt als Rat und Kammerherr
am glänzendsten Hof Europas zu den Groß Würdenträgern zählte. Schon in seiner
Jugend erhielt er die Herrschaft Badenweiler. 1469 begleitete er seinen Vater bei
der Übernahme der österreichischen Pfandlande im Elsaß und der 4 Waldstädte
in burgundische Verwaltung. Wir finden ihn im Winter 1474/75 im burgundischen
Belagerungsheer vor Neuß bei Düsseldorf, wo er zum Ritter geschlagen wurde. An
der Seite Karls nahm er an der Belagerung und Einnahme von Nanzig, der Haupt stadt
Lothringens, teil. Während der Burgunderkriege blieb er im Lager des Herzogs
, während sein Vater und breisgauische Untertanen auf eidgenössischer Seite
standen und die Untertanen in den Kampf bei Grandson und Murten eingriffen.
Doch nahm er am letzten Zug nach Nanzig, Anfang 1477, nicht mehr teil. Es war

54


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0053