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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 69
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0068
Kandertal mit Blick auf den Blauen. Ölgemälde von Max Brombacher.

Man könnte freilich fragen, was Vollmer denn eigentlich vorzuwerfen war.
Er hat zur ungesetzlichen Partei gehalten, aber er hat nichts getan, weshalb man
ihn hätte belangen können. Denn sonst wäre er doch wohl gleich anderen Revolutionären
vor das Gericht gekommen, das den „Ausländer" sicher nicht hätte
springen lassen, wenn ihm etwas nachzuweisen gewesen wäre. Vollmer gab sich
deshalb auch mit dem ablehnenden Bescheid nicht zufrieden und verlangte Akteneinsicht
. Ich möchte hier zwei Urteile über die Stimmung in Kandern einfügen,
da sie zeigen, wie verschieden die Lage beurteilt wurde. Bürgermeister Schanzlin,
eine der einflußreichsten Personen der gegenrevolutionären Bewegung, der Vertrauensmann
der Regierung, schrieb im Jahre 1855 zu einem Gesuch seines früheren
Gegners, des Bierbrauers Kümmich (es handelte sich um ein Gesuch um Bierausschank
) folgendes: „In hiesigen bürgerlichen Kreisen sucht man die damalige
unheilvolle Verirrung zu vergessen, und wollte man die damaligen Vergehen und
Verbrechen nachtragen, so hätte ich selbst hierzu hinlänglichen Grund, der ich persönlich
so sehr gedrückt und verfolgt wurde." Und in einer Relation über die religiös
-sittlichen und kirchlichen Verhältnisse 1858 lesen wir: „Sodann herrschen hier
in Kandern seit den Jahren 1848/49 zwei politische Parteien, die sich noch immer
feindlich gegenüberstehen und nicht so leicht ausgleichen werden wie an andern
Orten, da beide Parteien in jenen Jahren vieles erduldet haben, wodurch die Gemüter
gegenseitig so erbittert worden sind, daß immer wieder von neuem die

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