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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 93
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schon mehrfach im Dorfe vertreten. Lange vor Sebastian Koger erscheinen die
Koger in Weil. Hier wird um 1600 Klaus Koger genannt, der längere Zeit das
dortige Vogtamt bekleidete. Sein Sohn Dietrich ist „anno domini 1629 gen Auggen
kommen", wo er sich in erster Ehe mit Maria Leiningerin, Hanns Leiningers,
selig gewes. Vogts zu Auggen, verheiratete und dort 36 Jahre lang zu großer Zufriedenheit
das Vogtamt verwaltete. Durch seine zahlreiche Nachkommenschaft
wurde die Familie Koger auch in Auggen heimisch. Der Name Dietrich dürfte
vielleicht auf Zusammenhänge mit einem neben Sebastian Koger in Otlingen genannten
Dietrich Koger hinweiien. Eine angesehene Familie scheinen die Koger
von jeher gewesen zu sein, sonst wären sie nicht an den jeweiligen Orten, wo sie
auftauchen, zu Vögten erwählt worden. Auch Sebastian Koger in Otlingen wurde
von der Landesherrschaft mit dem Vogtamte betraut. Die in den Jahren 1692 und
1698 von H. Weitenauer in Basel für die Kirche in Otlingen gegossenen Glocken
erhielten die Aufschrift: Sebastian Koger, Vogt. Desgleichen hatten auch seine
Nachkommen bis ins 19. Jahrh. das Vogtamt in Otlingen inne. So Johannes Friedrich
Koger, der mit Anna Maria Goldin (Gold) verheiratet war. Er erbaute gegen über
dem alten Kogerhause ein neues Haus, das noch die Bezeichnung HKV-AMG
(Hans Koger, Vogt — Anna Maria Goldin) mit der Jahreszahl 1730 aufweist. Ein
weiteres Haus in Otlingen trägt den Namen M. Ko., der als Moritz Koger gedeutet
wird. Die Nachfahren Sebastian Kogers bildeten nach wenigen Menschenaltern
ein zahlreiches Geschlecht, das sich mit den in Otlingen selbst oder in der
Umgebung ansässigen Familien Brunner, Herrmann, Gysin, Brombacher, Koch
(Blansingen), Fingerlin, Oettlin, Gold, Schmidlin (Binzen), Blankenborn (Ober-
eggenen), Muser, Fuchs (Binzen) und anderen verschwägerte. Wir treffen in der
Folgezeit Glieder der Koger-Familie in mehreren benachbarten Orten, wie Fischingen
und Mappach, an.

Vogt Johannes Friedrich Koger, der 1730 das neue Haus erbaute, hatte zwei
Söhne, Johannes und Dietrich Koger, wovon der ältere wiederum lange Jahre
seiner Gemeinde als Vogt vorstand. Er war in 2. Ehe mit Judith Magdalena Blan-
kenhorn, Tochter des Bartholomäus Blankenhorn in Obereggenen, verheiratet. Aus
dieser Ehe entsprossen drei Söhne: Johannes (geb. 1745), Bartlin (geb. 1749), Sebastian
(geb. 1755). Bemerkenswert ist, wie von der Familie Blankenhorn der Name
Bartlin (Bartholomäus) auf die Familie Koger übergeht und hier durch drei Generationen
erscheint. Es darf hierbei vermerkt werden, daß die Familie Blankenhorn
selber diesen Namen von ihren Ahnen Binkiser (Binkhis) in Müllheim und Obereggenen
, denen sie in der Hauptsache ihren umfangreichen Besitz verdankte, übernommen
hat. (Die Obereggener und Müllheimer Blankenhorn gehen auf einen gemeinsamen
Stammvater zurück. Die Obereggener Linie hat ihren Wohnsitz im
19. Jh. nach Schliengen verlegt.) Von den Söhnen des oben genannten Vogtes Johannes
Koger verheiratete sich der jüngste, Sebastian, nach Obereggenen, wo seiner
Familie bereits durch seine Mutter Besitz zugefallen war. Seine Gattin war Anna
Maria Kibiger, Tochter des st. blasischen Vogtes Johannes Kibiger in Obereggenen.
Sebastian wurde der Begründer des Obereggener Zweiges der Familie Koger. Trotzdem
er als Fremder nach Obereggenen kam, wußte er sich doch bald Ansehen zu
verschaffen. Er muß ein tatkräftiger Mann gewesen sein, der zeitlebens sich mit weitausholenden
Plänen trug und sie auch in die Tat umzusetzen suchte. Schon mit 28
Jahren wurde er Vogt und versah dieses Amt durch 12 Jahre. Als solcher scheint

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