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Markgräfler Jahrbuch
3.1954
Seite: 140
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0139
Federzeichnung von Hermann Burte.

Markgräfler Dichterinnen

Von Hermann Burte

„Zeig, Jumpfere us em Oberland,
Mit diner Harpfen in der Hand,
Flicht di Zirinke-Chranz ins Hoor,
Legs Halstuech a us Silberflor,
Chumm, sing e Liedli so und so!
De chasch nit viel. Mer wisse's scho."

Als Hebel diese Verse schrieb, zur Weihe einer kleinen Insel in der Kinzig
bei Odelshofen, hatte er seine alemannischen Gedichte schon lange herausgegeben
. Diese künstlerisch geschaute Gestalt einer Markgräfler Jungfrau in der
Tracht, mit dem Kranz im Haar und der Harfe in der Hand, war eine
Vision aus einer reiferen Periode in antiker und idealer Art.

Aber jene ideale Jungfrau, die so geisterhaft geschwind den Weg von
der Wiese zur Kinzig hinab zwischen Rhein und Schwarzwald zurücklegt und
auf der Odelshofer Insel schöne Verse spricht, hat hundert Jahre nachher
eine kleine Schar von Nachfolgerinnen erhalten: Sie wandern freilich nicht
an die Odelshofer Insel, aber sie tragen die Insel ihrer Dichtung, das Eiland
ihrer Seele, im Herzen, und der Strom der Zeit umfließt sie rascher und
mächtiger als die Kinzig jenes Inselchen, das heute verschwunden ist.

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