http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1954/0166
Jo gell, do loosisch! So isch's Lebe halt;
uns Mensche goht's schier wie de Bäum im Wald!
's war au ne Wunder! Sin nit mitenand
die Bäum un Mensche cho us 's Hergotts Hand?
Bloß ais isch änderst: D'Bäum, die wachse still
so, wie si müen un wie's der Hergott will.
Un d'Mensche? D'Mensche, Bueb, die trübe 's halt
so, wie s i wenn, un so, wie 's i h n e gfallt.
Un erst wenn alles z'unterst z'öberst goht
un 's Wasser aim bereits am Chrage stoht,
so fallt aim zmol der Hergott wider ii,
— jetz sott er helfe, grad as müeß es sii.
Nai, Frider! 's mueß nit sii! Doch wo ne Ma
sich ganz uf ihn verloßt, do het er dra
ne Gfalle, un vo so aim het er gsait:
„Der grüent as wie ne Baum un trübt un trait;
un chunnt au übers Land e düri Zyt,
— er stoht im Saft, un d'Tröchni duet em nüt!" —
Jetz aber, Frider, marsch enandernoo!
Der Ferster däne wartet denkwoll scho!
Fritz Hocken jos.
Heimettreu (Chinderland)
Mi Chinderland. du chleines Wiesetal,
Du gohsch mit mir, bliebsch bimer überall;
Wohi mi au mi Schicksal no verschlacht,
Ganz tief im Herz die liebi Heimet wacht.
Mi Heimetdorf, wie liesch vertraut un warm
In dine Berge, wie im Mueterarm,
Un z'obe singt di Glöckli di in d'Rueh,
Un z'ringum ruscht dr dunkel Wald drzue.
Dort luegt am Bühl zue sine Bäume us
Mi schönste Platz, mi bscheide Heimethus;
Ne heimlig Brusche treit durs Tal der Wind
Di lustig Wanderliedli, Belchechind.
Wie sin dort d'Lüt so eifach un so schlicht,
I trag in mir meng lieb vertrautes Gsicht;
Doch denk i dra, duets mir im Herz so weh,
So viel drvo sin hüt scho niene meh.
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