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Markgräfler Jahrbuch
4.1962
Seite: 14
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Heizen wird geputzt, das nötige Brennmaterial aufgestapelt. Dachs- und Mausefallen
werden nachgesehen. Ene Kerze in einem Flaschenhals dient als Leuchter.
Dann waltet der Bammert als „züchtige Hausfrau"; mit Besen und Schaufel tut
er „Stubendienst"; ja, das ist sein Stolz, eine „noble" Wohnung zu besitzen.

In den Vortagen des Herbstes ist es ruhig bei ihm draußen im Berg, nur an
Rebtagen — an diesen Tagen dürfen die Rebbesitzer ihre Stücke besuchen —
herrscht regeres Leben. Da sucht er die Leute auf, schätzt mit ihnen den Ertrag,
schimpft oder lobt das Wetter, läßt sich etwas Rauchbares in die Tasche stecken
und sich einladen „de Chrueg z'bringe". Das ist ein Emserwasserkrug, in dem der
Bammert Wein bei den einzelnen Rebbesitzern holt, denn „do usse gits Durscht",
besonders wenn man Tag und Nacht den Wein wachsen sieht. Mit dem Herbstbeginn
wird dann der ganze Weinberg lebendig. Da tritt auch bei schlechtem
Wetter das Bammerthäusle in Funktion zum „z'Nüni, Mittagesse und z'Obeneh".
Der immer gastfreundliche Bammert läßt das Volk nicht oben in der Kälte sitzen,
er lädt es ein in seine Kemenate, steckt den Ofen an und macht es allen so mollig
wie möglich. Da werden die nassen Kittel und Rockschöße getrocknet, und aufgewärmt
gehen die Leute wieder an die Arbeit. Nachdem das letzte Rebstück geherbstet
ist, gibt der Bammert auf ein Jahr seine Residenz wieder auf. Er packt
seine Habseligkeiten zusammen und läßt das Häusle allein in Sonne, Regen und
Schnee.

Liebliches kleines Wiesental

Von Hermann Burte

Uralt granitenes Mal,
Aufragt der Belchen kahl,
Steilhalden niedergehn,
Büsche und Wälder stehn,
Quelle an Quelle springt,
Silbern die Wiese singt,
Mädchenschlank, fohlenschmal:
Liebliches kleines Wiesental!

Hin durch die goldne Au
Wandelt sie, dunkelblau,
Bäume am Ufersaum,
Unter den Wehren Schaum,
Wo die Forelle sitzt
Und aus dem Wasser flitzt,
Schimmernd im Sonnenstrahl:
Liebliches kleines Wiesental!

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