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Markgräfler Jahrbuch
4.1962
Seite: 28
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Natürlich mahnte das Häuschen immer wieder zur Bescheidenheit. Es mußte
streng darauf gesehen werden, daß alle vorhandenen, wenn auch beschädigten
Bauteile erhalten blieben. Die ganze Einrichtung mußte der Zeit Hebels entstammen
, und es war selbstverständlich, daß nur ganz gute Handwerksarbeit
ausgestellt werden konnte.

Die Handwerksleute hatten es auch nicht leicht, weil sie sich in jene Arbeitsweise
mit altem Material zurückversetzen mußten. Aber es ging sehr gut. Für
Unterzüge und Stützen z. B. wurde Holz ausgesucht, das jahrelang in der „Legi"
(Wehr) im Wasser lag; Scheiben wurden ersetzt aus altem handgeblasenen Glas..

So hatten wir im Erdgeschoß einen großen Ausstellungsraum, im Obergeschoß
die Küche, ein Stübli, die Kammer und sogar noch eine Webstube -
Hebels Vater war ja Leineweber - zur Einrichtung zur Verfügung. In der
schönen Hebelstube sind vor allem persönliche Erinnerungsstücke ausgestellt.
Ein Brief an Seine Wohlgebohren Herrn Treitschke, K. K. Hoftheaterdichter in
Wien, ist wohl schon in Zentners Hebel-Briefe (Seite 198/99) veröffentlicht, soll
aber auch hier im Wortlaut wiedergegeben werden:

Wohlgebohrener Herr! Karlsruhe d. 22 ten May 1804.

Ihr Schreiben vom 1 sten May habe ich den 10 ten desselben erhalten,
und weiß die Ehre sehr zu erkennen, die Sie mir durch Ihre Aufmerksamkeit
auf die alemannischen Gedichte und durch die Einladung zu
Beyträgen für den Wiener Musenalmanach erweisen. Wenn ich nicht Ursache
gefunden hätte, schon zwey frühere Einladungen zu ähnlichen Sammlungen
, für deren eine ein Freund von mir sich besonders interessiert, für
ietzt noch abzulehnen, u. wenn nicht die nemlichen Ursachen noch vorwalteten
, so würde ich mit dem größten Vergnügen mich beeifern, Ihrem
Verlangen u. Ihrer Erwartung zu entsprechen. Viele Geschäfte und unangenehme
Stimmungen, die mit der Art derselben verbunden sind, rathen
mir, bis es anders wird, stumm zu seyn für den Gesang. Ich bin kein
geübter und fruchtbarer Dichter, der kann, wenn er will. Die Muse wohnt
nicht bey mir, sie besucht mich nur, und ich besorge, an ein par Gedichten
die ich schon in die Iris gegeben habe, bereits meinen Beytrag zu den
Beweisen gelifert zu haben, daß kein Segen dabey ist, wenn mans in böser
Stunde erzwingen will.

Ich bitte Sie, diese Erklärung nicht ungünstig anzusehen, und die Versicherung
meiner vollkommensten Hochachtung anzunehmen, mit welcher
ich die Ehre habe zu verharren

Euer Wohlgebohren gehorsamster Dr. (Diener)

J. P. Hebel

Ein „Rheinländischer Hausfreund", allerdings erst aus dem Jahre 1824, ist
zu sehen und dann noch etwas ganz Besonderes, das Gebetbuch von Hebels
Vater mit dem handschriftlichen Eintrag: „Joh. Jacob Hebel, gekauft in ajacco
auff der insel Corsica Vor 10 Soldi: macht 12 Kr(euzer) d. 20 october 1758".
Wichtige Berichte des Bergwerksinspektors Herbster geben Aufschluß über das

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