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Markgräfler Jahrbuch
4.1962
Seite: 100
(PDF, 21 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1962/0101
Dichter und Dichterinnen der Heimat
in Vergangenheit und Gegenwart

Von Hubert Baum, Freiburg.

Im letzten Jahrbuch hat Hermann Burte über einige unserer Dichterinnen
berichtet. Bei der Umschau im Markgräflerland nach den heute lebenden alemannischen
Dichterinnen und Dichtern war es überraschend, eine so große Anzahl
von Menschen zu finden, die sich ernsthaft mit der Formung unserer herrlichen
Sprache befassen. Mit der folgenden Zusammenstellung soll ein Ausschnitt
gegeben werden, den heutigen Stand einigermaßen darzustellen, wobei natürlich
aus so wenigen Zeilen eines Dichters ein Gesamtbild über ihn selbst kaum abzulesen
ist. Wir bringen die Gedichte nach der alphabetischen Reihenfolge ihrer Verfasser
. Jedes Gedicht spreche also für sich.

Wenn uns Johann Peter Hebel in der „Vergänglichkeit" in eine Welt der
letzten Dinge führt und uns andererseits im „Mann im Mond" das volkshafte
Märchen darstellt, so zeigte er schon damit, daß unsere Sprache durchaus geeignet
ist, in der dichterischen Schau jedes Erlebnis zu behandeln, den tiefen
Ernst wie das Heitere, das Übersinnliche wie das Alltägliche. Die markgräfler
Dichter nach Hebel blieben lange Zeit bei der Darstellung des Volkstümlichen,
was auch insofern richtig ist, als das Mundartgedicht, wenn es leben will,
zur einfachen, unbeschwerten Volkspoesie zurückkehren muß. Hier, aus dem
unbekümmerten, schlichten Sprechen, Denken und Fühlen des Volkes schöpft
der alemannische Dichter immer wieder, damit sein Gedicht so lebendig bleibt
wie das gesprochene Wort selbst. Erst Hermann Burte hat uns in seiner großartigen
urtümlichen Weise wieder gezeigt, wessen die Sprache fähig ist. Er hat
uns vom ernst-tiefen alemannischen Gedicht „Es bruuscht e Wuehr dur d Nacht"
über alle Höhen und Tiefen menschlichen Fühlens und Denkens bis zum hübschheiteren
volksnahen „Dackeli, chlii Gwackeli" geleitet. Wie man aus der nachstehenden
Gedichtfolge erkennen kann, war dieser weitgespannte Bogen Vorbild
für manchen Dichter. Da und dort zeichnen sich auch eigene, neue Wege ab,
und die Worte unseres großen Meisters Hermann Burte bewahrheiten sich damit
für unsere heimatliche Dichtung in schönster Weise:

Tausend Wege blieben gangbar
Wege, welche keiner ging,
Millionen Lieder sangbar
Ungesungen, also sing!

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