http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgjb-1962/0103
Hubert Baum, geboren 1906
stammt aus Sulzburg, lebt in Freiburg i. B
Präsident der Franz Philipp-Gesellschaft.
Aus dem Gedichtbuch „Haus am Bugg"
Tannebluescht
Nüt bschießt an so me Tag wie hüt
Mit was mer si auch müeiht,
Mer bäggt un struucht un 's hattet nüt,
Wil numme 's Uchrut trüeiht!
Un wenn i z'Obe anekei
Un denk: jetz schloof i guet!
No isch der Pfulbe schwer wie Blei
Un 's wuehlt un plogt im Bluet.
Doch hinächt het 's mer wolle sii,
As wenn es Bruusche Iiis
Vom Wald her waihti 's Fenschter ii,
E haimli, lindi Wiis.
Am Morge, wo n i uuselueg,
Isch 's Dorf wie geel verschneit,
Der Tannebluescht im Hochzitsflug
Isch chuuchfiin drüberkeit.
E Tannebrüttli blangt jo nit
Wie mir so ohni Rueh, —
Drei Jöhrli wartet's — so viel Zyt!
Do bruucht 's Giduld derzue.
Wie schön, wie schön der goldig Staub
Uf allem lyt wie Tau, —
Was pöchlisch so, my Herz? i glaub
Jetz warte mir halt au!
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