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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1951-01/0020
1920 870 Es erfolgte 1914/1918 der I. Weltkrieg mit seinen großen

1921 879 Menschenverlusten (27 Gefallene und Vermißte von Höllstein).
1925 944 Der IL Weltkrieg 1939/1945 endete mit Deutschlands völligem

Zusammenbruch und der Besetzung unserer engeren Heimat
durch das franz. Heer sowie einem Verlust an 42 Gefallenen
und 25 Vermißten, also von 67 Söhnen der Gemeinde Höllstein
.

1948 1062 In dieser Ziffer sind die seither zugezogenen Ausgebombten

aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und die Heimatvertriebenen
aus dem Osten enthalten.

Die in unserer Heimat im Wiesental nach 1835 entstandene Industrie hatte
sich die dazu nötigen Arbeitskräfte zunächst aus den Hotzenwaldgemeinden
und Wälderdörfern und zum Teil auch aus dem Markgräfler Rebland geholt.
Das geht ohne weiteres klar hervor aus der Betrachtung der Namen der zugezogenen
Familien. Die Sippen der Albiez, Bächle, Baumgartner, Bär, Berger,
Eckert oder Eckhart, Gemg, Gersbach, Gottstein, Hottinger, Huber, Jehle, Kaiser,
Leber oder Leberer, Lederer, Mayer, Morath, Riedmiatter, Steineforunner, Strittmatter
, Tröndle u. a. waren damals und seither in unsere Wiesentalgemeinden
zugezogen. Sie kamen zumeist aus katholischen Orten des Hotzenwaldes, des
oberen Wiesentales und anderen Wäldergemeinden, die ja alle im 17., 18. und
19. Jahnhundert stark übervölkert waren und diese Familien nicht mehr ernähren
konnten. Dazu kamen auch noch manche Schweizer Familien, sowie solche aus
benachbarten Markgräfler Gemeinden, so daß wir heute in Höllstein und anderen
Industriegemeinden des vorderen Wiesentales eine religiös und wirtschaftlich
stank gemischte Bevölkerung haben.

Unser Pfarrarchiv in Steinen, wohin seit 1570 Höllstein als Filialgemeinde
des evangelischen Kirchspiels Steinen gehört, besitzt ein sehrinteressantes
altes Kirchenbuch u. zw. eines der ältesten des Markgräfler
1 a :n d e s ; es ist das von Pfarrer Matthias Obermaier im Jahre 1585
angelegte Kirchenbuch von 1585—1620, welches aus Taufbuch, Trauungsbuch
und Sterbebuch besteht. Aus letzterem geht z. B. hervor, daßinderPfarrei
Steinen in der Zeit vom 2. November 1593 bis 15. Januar 1595,
also 14 /4 Monate lang die Pest geherrscht hat. Am 2. November 1593
verzeichnet der Pfarrherr den ersten Pest-Todesfall, und am 15. Januar 1595 starb
der letzte Pestkranke im Kirchspiel iSteinen. Insgesamt waren damals
in 14% Monaten in der Pfarrei Steinen 140 Pestkranke gestorben
.

So erzählen uns Bevölkerungszahlen, Familiennamen und Kirchenbücher u. a.
in den Pfarr- und Gemeindearchiven, wie aus den ursprünglich kleinen Bauern-
dörflein die heute blühenden Industriegemeinden im Wiesental sich entwickelt
haben.

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