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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1951-01/0045
Buchbesprechungen.

Badische Heimat „Mein Heimatlan d", 30. Jahrgang 1950, Heft 1 /2. Herausgegeben
vom Landesverein Badische Heimat, Freiburg i. Br., Schriftleitung
Rudi Keller, Freiburg i. Br.

Nach langer Pause liegt die erste Veröffentlichung des Landesvereins Badische Flei-
mat vor mit einer Reihe geschichtlicher, volkskundlicher und naturwissenschaftlicher
Beiträge.

Emil Baader würdigt das Schaffen des verstorbenen Landesleiters der Badischen
Heimat in seiner Arbeit „Hermann Eris Busse zum Gedächnis". Im Schrifttum dieses
Vereins und in Busses eigenem Werk sind zahlreiche Veröffentlichungen über unsere
engere Heimat herausgekommen. Erwähnt sei nur der Jahresband „Das Markgräflerland
", Hermann Daur (beide 1924), Peter Brunnkant (1927), Hans Adolf Bühler (1931),
die Reihe „Badische Köpfe" (1935-38) und Johann Peter Hebel (1944).

Der Geologe Max Pfannenstiel berichtet über „Die paläontologischen Ausgrabungen
der Universität Freiburg i. Br. am Schienerberg 1947—1950". Seit den Tagen des
Zürcher Stadtoberarztes und Naturforschers Johann Jakob Scheuchzer (1672—1733) sind
diese tertiären Ablagerungen mit ihrer reichen Flora und Fauna immer wieder von
Geologen aus den verschiedensten Ländern untersucht worden. Der Verfasser schreibt
gegen Ende seines Berichts „Die Steinbrüche von Wangen haben nicht allein geologisches
Interesse. Sie sind annähernd 400 Jahre alt, haben also viel erlebt, und der Ort Wangen
kann sich rühmen, wohl den ältesten Steinbruch Badens zu besitzen." Dazu wäre zu
sagen: In Heft 2 unserer Zeitschrift vom April 1939 hat Karl Seith eine auf Urkunden
des Generallandesarchivs in Karlsruhe fußende Notiz gebracht „Die Münsterbauhütte
zu Basel besitzt Steingruben im Bann zu Steinen". Er führt darin zwei Verkaufsabschlüsse
von Steinbrüchen in Steinen an die Münsterbauhütte zu Basel auf, einmal am
23. 3. 1388, dann am 24. 8. 1469. Es handelt sich hier um Steinbrüche im oberen Buntsandstein
.

Auch die Steinbrüche von Kürnberg bei Fahrnau werden schon am 19. 11. 1400
urkundlich erwähnt (GLA., Khe.), wie aus dem Aufsatz von Friedrich Oehler „Zur
Geschichte des Dorfes Gersbach" (Das Markgräflerland, Heft 2/4 - 1940) hervorgeht.
C., G. Fecht (1859) nennt hier „sehr gute Gruben Sandsteins, der als zu Bau- und
Schleif steinen dienlich verwertet wird". Damit übertreffen die Steinbrüche von Steinen
und Kürnberg an Alter die von Wangen um ein Beträchtliches.

Das stille Markgrafenstädtchen Sulzburg ist bekannt als Geburtsstadt des Geschichtsschreibers
Joh. Daniel Schöpflin (1694—1771), des Verfassers der Historia Zaringo-Ba- *
densis und der Alsatia illustrata. Nun stellt uns Erwin Schneider, Pforzheim, mit
seiner Arbeit über Ernst Leitz einen weiteren berühmten Sohn Sulzburgs vor und umreißt
Leben und Wrerk des Begründers der weltbekannten optischen Firma in Wetzlar.
Der Vater von Ernst Leitz stammte aus Pforzheim, seine Mutter war die Sulzburger
Bäckerstochter Christina Elisabeth Doebelin.

Friedrich Wielandt bringt eine aufschlußreiche Übersicht über „Die Münzverhältnisse
des Mittelalters innerhalb Badens". Auch einige Fundorte im Markgräflerland werden
genannt: die alemannischen Reihengräber zu Mengen mit Silbermünzen Theoderichs
d. Gr. und Merowingermünzen von Herten, die aus der Merowingermünzstätte
Bodman am Überlingersee stammen. Von besonderer Bedeutung für unsere Gegend
war der Oberrheinische Münzverein von 1387.

Seit dem 12. Juli 1949 hat Baden sein Denkmalschutzgesetz. Über seine Auswirkungen
berichtet eingehend Karl Asal. Seine Worte „Ein großer Gewinn wäre es, wenn
in jedem Ort je ein Vertrauensmann für die beiden - Zweige der Denkmalpflege (Ur-
und Frühgeschichte und übrige Denkmalpflege) gewonnen werden könnte", sollen auch
hier hervorgehoben werden.

Das Heft beschließt die „Familienkundliche Rundschau" von Paul Strack.

Hermann Schäfer.

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