Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
13.1951, Heft 2.1951
Seite: 54
(PDF, 11 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1951-02/0012
geschickt.9) In Heitos bzw. Haitos Kapitular von 807/23, das nur kirchliche
Angelegenheiten behandelt, ist allerdings darüber nichts erwähnt.10)

Der Einfall der Ungarn im Jahre 938 bereitere dem Bistum — nachdem
schon 917 durch sie die Stadt Basel niedergebrannt worden war — noch einmal
eine schwere Leidenszeit. In der Folge aber kann die geistliche Gewalt des
basler Bischofs in seinem Diözesangebiet, das sich im wesentlichen über den
Buchsgau und das Oberelsaß bis unterhalb Kollmar erstreckte,11) als gesichert
angesehen werden.

II. Der weltliche Besitz des Bistums Basel.

a) Die politische Lage des Bistums zu Beginn

des 11. Jahrhunderts.

Solange das Reich Karls des Großen bestand, müssen Bedeutung und Kraft
des Bischofs von Basel als gering angesehen werden. Selbst den Machtgelüsten
der nächsten Nachbarn, der elsässischen Herzoge und des Bischofs von Straßburg
, hatte er kaum Widerstand entgegenzusetzen. Seine Stellung verbesserte
sich auch nicht, als er durch den Vertrag von Verdun 843 an das Mittelreich
kam, bei dessen kurze Zeit später erfolgter Aufteilung Basel Ludwig dem
Deutschen unterstellt wurde. Nach der vorübergehend noch einmal gelungenen
Wiedervereinigung des alten Reichs wurde nach dessen nun endgültigem Auseinanderfallen
das Bistum dem Königreich Burgund angegliedert, das sich aus
einem der im Jahre 870 im Vertrag von Mersen entstandenen Teilreiche gebildet
hatte. Um diese Zeit war die Stellung des Bischofs besonders unklar. König
Rudolf von Burgund hatte zunächst die Herrschaft am Oberrhein, insbesondere
im Elsaß, an sich gerissen, war aber bald wieder zurückgedrängt worden, da
er seine ganze Kraft gegen die aufsässigen Großen seines eigenen Reiches einsetzen
mußte. Wann und ob er den Rhein noch einmal erreicht hat, kann nicht
mit Sicherheit festgestellt werden. Tatsächlich aber hat Bischof Adalbero von
Basel als Belohnung für seine treue Unterstützung in den inneren Kämpfen
von König Rudolf III. von Burgund im Jahre 999 die reiche Abtei Münster-
Gr anfelden im Jura cum Omnibus suis appendiciis erhalten.12)

Seit der mit Otto dem Großen beginnenden Italienpolitik war das Oberrheingebiet
, besonders aber die Stadt Basel am Rheinknie, auch für die deutschen
Könige und Kaiser von gesteigertem Interesse.13) Der Bischof beherrschte
den Übergang vom Oberrhein zum St. Bernhard und nach Italien wie auch die
Jurastraße und das untere Birstal über die Pierre pertuis zum Bieler See. Das
Bestreben der deutschen Herrscher, Basel an das Reich zu binden, ist daher
umso verständlicher. Erstaunlich ist, daß schon im Jahre 1002, zu einem Zeitpunkt
, zu dem Basel dem Königreich Burgund noch zuzurechnen ist, Bischof
Adalbero zusammen mit dem Straßburger Bischof die Stadt Breisach im Kampf
gegen den Schwabenherzog Hermann für König Heinrich II. erwirbt.14)

1007 schon erscheint aber der Basler Bischof unter der Botmäßigkeit des
deutschen Königs.15) Zwar fällt Basel selbst beim Tode Heinrich II. im Jahre 1024
wieder an Burgund, doch erwirbt Konrad II. 1025 die Stadt zurück und macht

e) Trouillat, Band 2, S. X.
10) M. G. Capit. I S. 362 ff.

1L>) Trouillat: Bd. 1, S. 139. Schenkungsurkunde Rudolf III.

13) Theodor Mayer: a. a. O. S. 12.

14) Mayer-Edenhauser: a.a.O. S. 228.
") M. G. Const. I, Nr. 29.

54


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1951-02/0012