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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
13.1951, Heft 2.1951
Seite: 79
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1951-02/0037
den Rhein zwischen Steinenstatt und Grezhausen,160) während Teile der Miliz sich
südlich daran anschlössen und die Flußwache bis Basel übernahmen.

1796 schließlich wurde die Baseische Herrschaft auch hier zum Kampfgebiet.
Durch das Höllental zurückgekommene und nach Süden weiter marschierende
französische Truppen unter dem Befehl von Moreau wurden in Schliengen und
Steinenstatt am 24. Oktober dieses Jahres von den nachdrängenden Österreichern
angegriffen, nach hartnäckigem' Widerstand geworfen und schließlich am 25.
und 26. Oktober zum fluchtartigen Rückzug über den Rhein bei Hüningen gezwungen
, als sie nach dem Fall von Kandern auch in der Flanke bedroht
waren.161).

Man maß diesem Gefecht um den Schliengener Berg auch an Frankreich
immerhin so viel Bedeutung bei, um es auf dem Are de Triomphe in Paris zu verewigen
. Kriegsschäden scheinen jedoch in den von Kämpfen betroffenen Ortschaften
nicht oder nur geringe entstanden zu sein, da in keiner Urkunde etwas
diesbezügliches erwähnt wird. Nach dieser Zeit wurde das hochstift-baselsche
Gebiet bis zum Friedensschluß im Jahre 1801 von kriegerischen Ereignissen nicht
mehr unmittelbar in Mitleidenschaft gezogen.

b.) Der Friede von Luneville.

Die Markgrafschaft Baden, die durch ihre Lage schon mit diesem Krieg eine
schwere Last zu tragen hatte, ohne daß sie militärisch besonders in den Vordergrund
getreten wäre, mußte unter der immerwährenden Besetzung der französischen
und österreichischen Heere, die sich wie in Feindesland aufführten,
mannigfach leiden. Um so verständlicher erscheint es vom badischen Standpunkt
aus, daß der weitblickende Gesandte in Paris, Freiherr von Reitzenstein, auf
einen Separatfrieden drängte. Wohl mußte sein Verhalten vom Reich aus als
Verrat an der gemeinsamen Sache angesehen werden, und dies wiar auch der
Grund, warum Karl Friedrich die Ratification so lange verweigerte. Doch zeigte
sich, als die Geheimklauseln des Friedens von Campo Formio bekannt wurden,
daß auch Österreich auf seine Mitstände und die Interessen des Reichs keinerlei
Rücksicht genommen hatte.

In dem Vertrag, den Reitzenstein am 22. August 1796 mit dem französischen
Minister de la Croix abschloß, wurde der Rhein als Grenze zwischen Frankreich
und Deutschland anerkannt und Baden in geheimen Artikeln die Entschädigung
für den Verlust seiner linksrheinischen Herrschaften im Elsaß und in Luxemburg
zugesichert. Hier hat man nachweisbar zum ersten Mial offiziell neben andern
geistlichen Besitzungen über das fürstbisdiöflich-baselsche Restgebiet verfügt,
indem Baden u. a. das Amt Schliengen zugesprochen erhielt.162) Doch vergingen
bis zur Verwirklichung dieser Abmachung noch mehr als sechs Jahre. Wohl
tauschte man im November 1797 die Ratificationsurkunden aus, doch bedurfte
dieser Separatfrieden noch der Klärung vom Reiche her, das bis dahin noch immer
mit Frankreich im Kriege stand und Ende 1797 zusammen mit seinem Gegner
einen Friedenskongreß nach Rastatt einberief. Auf diesem unwürdigen Ländermarkt
, der später in Paris fortgesetzt wurde, tauchten auch für Baden viele Streitfragen
auf: allein die Herrschaft Schliengen wurde der Markgrafschaft nie streitig

) Badischer Militäralmanach, Band 1858, Seite 147.
) Badischer Militäralmanach, Band 1860, Seite 35.
) von Weech: Badische Geschichte, Seite 452.

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