Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1952-01/0016
Naturlinie zu unserem Nachteil gegen Norden abspringt, wird uns nicht wundernehmen
. Wir erkennen an diesem Grenz verlauf, der sich nicht an den
Stromlauf hält, wie gering der scheidende Einfluß selbst eines Gewässers von
der Bedeutung des Rheines sein kann. In allen den Fällen, da die Grenze
rechtsrheinisch verläuft, handelt es sich um wichtige Rheinübergänge, die als
befestigte Brückenorte in der Geschichte eine bedeutende Rolle gespielt haben
und heute für den Verkehr ganz besonders wertvoll sind. In den Zeiten deutscher
Schwäche und politischen Zerfalles sind diese rechtsrheinischen Gebiete
dem Reich entfremdet worden, und nur ein wichtiger Platz auf dem linken
Rheinufer gehört noch zu Deutschland — Konstanz. Die Grenze am Hochrhein
ist eine rein konventionelle, die aus politisch-militärischen Erwägungen heraus
entstand. Sie bildete sich mit geringer Abweichung zu ihrem jetzigen Verlauf
schon im 14. und 15. Jahrhundert heraus und ist somit überhaupt das älteste
Teilstück unserer heutigen Bundes grenze.

Auf dem Wiener Kongreß 1815 wurden die Schweizer Grenzen in ihrer
heutigen Erstreckung noch einmal endgültig festgelegt. Am Bodensee erhielt
die Schweiz einen Flächenanteil von 33 Prozent. Der Grenzverlauf zwischen
der Eidgenossenschaft und den verschiedenen deutschen Ländern beträgt rund
400 km. Würde sich die Nordgrenze der Schweiz hier in direkter, gerader
Linie hinziehen, so würde sie nur 180 km lang sein! Wir erkennen somit die
große Anzahl von Ein- und Ausbuchtungen, welche die Veranlassung zur heutigen
großen Ausdehnung der nördlichen Schweizer Grenze gegeben haben.
Allein zur Grenzbezeichnung des Kantons Schaffhausen mit den beiden badischen
Enklaven Büsingen und Verenahof wurden 1612 Grenzsteine mit Hoheitszeichen
benötigt, d. h. mehr Steine als an der ganzen Grenze zwischen der
Schweiz und Frankreich gesetzt wurden. Die 21,9 km lange Grenzlinie zwischen
Baden und dem Halbkanton Basel-Stadt ist mit 206 Grenzsteinen vermarkt,
von denen die alten in künstlerischer Ausführung das Basler und das österreichische
Wappen, die neueren das Basler und das badische Wappen tragen.
Badens Grenze nach der Schweiz hin hat eine Gesamtlänge von 262 Kilometern
, von denen zwei Drittel gut auf den Rlheinlauf selbst entfallen, das
letzte Drittel auf die Grenzlinie der rechtsrheinischen schweizerischen Gebiete
bei Stein, Schaffhausen, Eglisau und Biasel. Vom badischen Konstanz aus zieht
sich die Landes grenze südlich der Reichenau durch den Untersee, um dann
nördlich des Rheines, ohne irgendwelche Rücksicht auf natürliche Verhältnisse,
über den Schienerberg nach Westen auszubiegen. Die Grenze zwischen dem
schweizerischen Kanton Schaffhausen und Baden verläuft hier auf ihrer ganzen
Ausdehnung rechts vom Rhein durch das Bergland des Randen und umschließt
in zahlreichen Krümmungen der Reihe nach die drei Parzellen, aus denen sich
der Kanton zusammensetzt. Von den beiden kleineren Parzellen liegt die eine,
Stein-Ramsen, östlich, die andere, Buchberg-Rüdlingen, südlich des Hauptgebietes
von Schaffhausen. Im Hauptteil des Kantons sind ferner die beiden badischen
Splitter Büsingen und Verenahof eingeschlossen. An die Parzelle Buchberg
-Rüdlingen grenzt das nördlich des Rheines gelegene Stück des Kantons
Zürich, das sogenannte Rafzerfeld; hier befindet sich der wichtige Brückenort
Eglisau. Zwischen Eglisau und Basel bildet teils die Flußmitte des Rheines,
teils der „Talweg", d. h. die tiefste Stromrinne, die vertraglich festgelegte
Grenzlinie. Auf der Schweizer Seite stoßen Teile der Kantone Zürich, Aargau,
Basel-Land und Basel-Stadt an die Grenze. In gewundenem Lauf strömt hier
der Rhein durch ein breites Tal mit Busch und Baum, das zwischen den Ausläufern
des Schwarzwaldes und des Juras eingebettet ist. Es weist eine größere
Anzahl mehr oder minder wichtiger Brückenorte auf, wie Eglisau, Kaiserstuhl,

13


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1952-01/0016