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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1952-01/0032
1 Hofraithe, grenzt landab an St. Michels guet

1 Haus und Hof, grenzt landauf an Rotburger guet

gegen Rhein an Thumprobstey guet.

Der Dompropstei-Berain von 1603 kennzeichnet beispielsweise die Lage eines
Grundstückes so: „Item drey Jucharten AcMiers Inn der Neüwenburg auf dem
Steingnabe'n, zur einen Seiten oben an St. Michels guet, So Felix Hügis seeligen
Anwanden Hinden auff Clingenthaler guet, so Hanns Graff der Jung Bauwt
Anwanden Hinden auff Glingenthaler guet, so Hanns Graff der Jung Bauwt,
zur vorderen Seiten uff des Closters zuo Istein guet, die Sieben Jucharten
genannt."

Zwei Arten von Namen erscheinen in der Sammlung:

1. Die eigentlichen Gewannamen: „die Rütti", auf dem „Schaffoe/rg", im
„Dohlenfeld", usf. Dabei überschneiden sich die nur mündlich überlieferten
oft lagemäßig von den schriftlich beurkundeten. Sie alle richtig zu lokalisieren
, wird kaum möglich sein. Soweit diese dankbarste Kleinarbeit anhand
der notwendigen Vergleiche innerhalb der Quellen, zusammen mit der Realprobe
und dem Volksmund Deutung und Ortsbestimmung zuläßt und zur
Klärung notwendig macht, soll ein kurzer Vermerk angehängt werden.

2. wurden der Vollständigkeit wegen auch die Standortbezeichnungen und die
Namen der Güter miteinbezogen: Bäche, Brunnen, Mühlen, Brücken, Wege,
Kreuze, Kapellen, Klöster und Kirchen, Burgen, Hofstätten und Güter,
Bäume und Sträucher.

Jeder Name hat seinen ursprünglichen Grund und Sinn, die heute oft falsch
gedeutet werden oder völlig verloren sind; sie haben noch Wohllaut und Klang,
aber Ursprung und Wesen sind im Dunkel. Selbst mit aller Hilfsliteratur ist
dem Sammler eine sichere Klärung einiger vertrauter Namen noch nicht gelungen
.

Zum besseren Verstehen der nachfolgenden Anordnung der Flurnamen
nach bestimmten Gesichtspunkten mögen noch einige Tatsachen und Daten
aus der lebhaften Geschichte der beiden Dörfer vorangestellt sein: Seit dem
Erscheinen dieser Orte in der Geschichte — Istein 1139 als „curtis", Huttingen
1274 als „Villa" —, bestimmen die wirtschaftlichen Zentren, der domjpropstei-
liche Dinghof im Rebdorf und der Fronhof des Isteiner Klosters im Nachbarort
bis ins 18. Jahrhundert die Entwicklung maßgeblich. Daneben sind noch andere
Einflüsse am Geschehen beteiligt: der basel-bischöfliehe Dorfherr mit seiner
Burgfeste am und auf dem Klotz, das Kloster der adligen Stiftsfrauen hintei
dem Felsen und das „Weiße Haois" näher beim Dorf. Adelige und bürgerliche
Herren, die Stadt Basel und Klosterpröpste bewarben und stritten sich um
heimgefallene ledige Güter und Pfründen. Deren Güteraufteilung von oben und
die darauffolgende Realteilung der Bauern von unten her haben von den
einstigen Hofgütern, wie sie uns noch aus dem Jahre 1483 urkundlich belegt
sind, nur eine schwache Erinnerung im Schloßgut der Freystedt hinterlassen.

Die Funde aus dem Gebiet rund um den Klotzen deuten auf eine durchgehende
Besiedlung seit der mittleren Steinzeit. Das „Y" am „Stein" sowie
der heute noch bekannte Begriff „Balm" seien keltischer Herkunft; der
„Wallis" und die „Römerstraße", vielleicht auch die „Muren" erinnern an die
Anwesenheit der Römer. Wenn auch das Dorf in der sonnigen Klotzenbucht
erst 1376 als solches erwähnt ist, so dürfen wir doch annehmen, daß der Umfang
des früher genannten bischöflichen Hofes schon gleich die Verteilung der
üblichen Hufe vollzogen hat. Dieser basel-bischöfliche Dinghof, um den es sich
in der Bestätigungsurkunde des Papstes am die Basler Kirche, 1139, wohl

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