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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-01/0020
In Emmendingen.

Die Nachricht von dem Erscheinen des Landesherrn erweckte im gesamten
Oberland aufrichtige Freude. Ein eifriges Beraten, Planen, eine emsige
Tätigkeit hub in allen Ämtern, bei Behörden, Bürgern und Bauern an. Galt
es doch, den Landesverweser würdig zu empfangen.

Den Bericht über den Verlauf der Huldigungsfeierlichkeiten im ganzen
Oberland hat der Geh. Referendar B ü r c k 1 i n verfaßt. Eine sehr ausführliche
Schilderung der Vorbereitungen und des Vorgangs der Huldigung im
Oberamt Hochberg verdanken wir der Feder des hochbergischen Oberamtsaktuars
Georg Adam Fischer in Emmendingen.

Sogleich nach Eingang der fürstlichen Befehle traf das Oberamt alle Maßnahmen
zur gründlichen Vorbereitung eines würdigen Empfangs des Fürsten
und einer reibungslosen Abwicklung der Huldigungsgeschäfte.

Den Auftrag zum Backen des Brotes für die Untertanen erhielt
der Emmendinger Ratsverwandte und Bäcker Karl Müller. Nach einer zur
Zufriedenheit der Behörde ausgefallenen Backprobe wurde mit ihm ein Akkord
getroffen, wieviel Brot er dem Gewicht nach unter Verwendung „guter
halbwaiziger Frucht" zu liefern habe, jedes „Laible" zu 1^ Pfund schwer.

Als Sammelplatz für alle Mannschaft am Huldigungstag wurde
„Der Grün", ein Wiesenplatz, bei Niederemmendingen ausersehen
. Auf diesem Platze sollten am 11. August, morgens 6 Uhr, alle Schultheißen
und Vögte mit ihrer Mannschaft bereitstehen. Außer den dem Oberamt
bereits eingesandten Verzeichnissen sämtlicher Bürger und Hintersassen
sollten die Ortsvorgesetzten eine Liste der an diesem Tag wirklich erschienenen
Untertanen mitbringen, um über die Ausgabe von Brot und Wein
genau Buch führen zu können.

Zum besseren Zusammenhalt und zur besseren Unterscheidung der Dorfschaften
beim Aufmarsch wurde von Hofrat und Landschreiber Manzer
die Anschaffung von Fahnen für jede Gemeinde angeordnet. Nach der
nicht ganz genauen Beschreibung — Zeichnungen sind den Akten leider nicht
beigegeben — müssen diese Dorffähnlein folgendermaßen ausgesehen
haben:

Auf rotem Taffet war ein Schild gemalt, der durch einen roten Strich in
2 Felder geteilt war; in dem einen, blauen Feld, war des Dorfes Wappen aufgemalt
, das andere enthielt auf gelbem Grund den Badischen roten Schrägbalken
; über dem Schild stand in großen gelben Buchstaben der Name des
Dorfes, darunter ebenso die Jahreszahl 1738. Der Schild scheint gelb umrahmt
und das Ganze von einem Kranz umschlossen gewesen zu sein.
Den Auftrag zur Anfertigung der Fähnlein hatten die Freiburger Maler
Sauer und J e o n e erhalten.

Von diesen Dorffähnlein ist keines auf uns gekommen. Vermutlich wurden
sie in einfacher Form und nur für den Huldigungstag gemalt. In der
Städt. Sammlung Emmendingen befindet sich ein altes Fähnlein der
Stadt Emmendingen, das in seiner Ausführung den Dorffähnlein von 1738
ähnelt.

Eine weitere Maßnahme betraf die Prägung von Golddukaten
zum Andenken an die Entgegennahme der Huldigung im badischen Oberland
durch die Administratoren. Für die Herrschaften Hochberg und Badenweiler
wurden je ein besonderer, für Rötteln und Sausenberg aber ein gemeinsamer
Huldigungsdukaten geschlagen. Die 3 Dukaten unterschieden
sich nur in der Rückseite. Sie wiegen 3.50 gr, der Durchmesser beträgt 22 mm,
der Rand hat Laubverzierung.

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