Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-01/0022
Aus der Abrechnung der Einnehmerei Hochberg ist ersichtlich, daß am
18. März 1739 der Betrag für weitere 120 Dukaten abgeliefert wurde. Bei dieser
Nachlieferung dürfte es sich um eine Prägung für die Hochberger Beamten
handeln.

Als besondere Ehrung sollte beim Empfang des Fürsten die Landmi-
1 i z aufmarschieren, bestehend aus 250 Mann der schönsten jungen Leute
aus verschiedenen Gemeinden. Die Bewaffnung bestand aus Ober- und
Untergewehr. Die Kleidung war ein Mittelding zwischen Bauerntracht und
Soldatenuniform. Die Männer und Burschen trugen rote saubere Kamisole
mit Brusttüchern (Westen) darunter, weiße Streif Strümpfe oder andere
Strümpfe; die Hosen waren eingebunden, der weißbordierte Hut war versehen
mit orangefarbenen und roten Kokarden und ebensolchen Maschen
(wohl aus gelben und roten Bändern in Maschen geflochtene Kordel, die
statt eines Bandes rund um den Hut lag). Wenn auch nicht besonders erwähnt
, gehörten ohne Zweifel Halbschuhe und Kniehosen dazu; die Kopfbedeckung
war ein niederer, schwarzer Filzhut, dessen Rand an einer Seite
aufgeschlagen und mit der Kokarde am Hut festgemacht war. Im Exerzieren
und Feuern sollte die Mannschaft fleißig geübt werden und auf jeden Anruf
hin sogleich bereit sein, auf dem Sammelplatz zu erscheinen. Die weißleinenen
Borden, das Band zu den Maschen auf dem Hut und das Pulver mußte
jede Gemeinde ihren Leuten anschaffen, das übrige aber hatte jeder Mann
sich selbst zu besorgen.

Vorgesehen war, daß sämtliche weltlichen Beamten, die Jäger und die
wohlberittensten Vögte, zusammen an die 40 Personen, dem Fürsten entgegenreiten
und ihn an den Grenzen der Herrschaft Hochberg empfangen
sollten.

Mittlerweile wurden auch alle übrigen Vorbereitungen getroffen,
die die Unterbringung des Markgrafen und seines Gefolges, sowie
die allgemeine Speisung am Huldigungstage betrafen. Außer Brot und
Wein waren noch weitere Lebensmittel in großer Menge erforderlich. Soweit
man sie in Emmendingen und Umgebung nicht bekommen konnte, ließ
man sie mittels eines Weidlings über W e i s w e i 1 von Straßburg
kommen. Für die Hoftafel wurde die Küche im Schloß bestimmt, für die Tafel
auf dem Rathaus aber wurde neben dem Rathausgebäude eine neue Küche
aus Brettern errichtet und für letztere zwei Köche aus F r e i b u r g verschrieben
.

Zu Ehren des hohen Gastes sollte am Abend des 11. August ein prächtiges
Feuerwerk die Feierlichkeiten beschließen.

Am 8 . August, einem Freitag, traf der oberste Beamte des Oberamtes,
Geh. Hofrat, Kammermeister und Landvogt der Markgrafschaft Hochberg,
Freiherr von Gemmingen, von Karlsruhe her kommend, wo er
wegen wichtiger Besprechungen geweilt hatte, in Emmendingen wieder
ein. Alle von seinem Stellvertreter, dem Hofrat und Landschreiber
M e n z e r , getroffenen Veranstaltungen fanden seine volle Anerkennung.
Er traf noch weitere Anordnungen und gab sich alle Mühe, damit ja alles
in Ordnung gehen möge.

Ein Punkt des Programms aber mußte geändert werden. Markgraf Karl
August hatte dem Landvogt vonGemmingenzu verstehen gegeben,
daß er bei der herrschenden großen Hitze an einem Empfang an der Hochbergischen
Grenze keinen Gefallen finde und seine Reise bis Emmendingen
gerne ohne Unterbrechung fortsetzen wolle. Daher wurde der geplante
feierliche Empfang durch die berittene Hochberger Dienerschaft aufgegeben.
Da die Ankunft des Fürsten auf Sonntag, den 10. August, gegen Mittag in

18


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-01/0022