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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-01/0037
Der freundlichen Einladung folgend wurde in Waldkirch haltgemacht
. Der Propst begrüßte Landschreiber M e n z e r und die übrigen
Herren seiner Reisegesellschaft, worunter sich auch die beiden Prechtaler
Pfarrherren befanden, sehr höflich. Er führte die Gäste in sein Zimmer, wo
man sich an eine Tafel setzte, auf der kalte Speisen und Konfekt aufgetragen
waren; ein gutes Glas Wein fehlte nicht. Der geistliche Herr rühmte die ihm
von Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht dem Herrn Markgrafen bei der letzten
Huldigung in Emmendingen erwiesene Gnade. Er vergaß auch
nicht, der Wirkung des damals an der fürstlichen Tafel genossenen guten
Weins zu gedenken. Mit großem Eifer trank er mit seinen Gästen die Gesundheiten
des ganzen fürstlichen Hauses Baden-Durlach, der hochfürstlichen
Geh. Regierung und anderer Personen. In den Emmendinger Herren
stieg der Verdacht auf, als mache es dem Propst eine heimliche Freude, die
sämtlichen Anwesenden mit Wein, „wacker zu decken" und ihnen Räusche
aufzuhängen, damit es ihnen nicht besser ergehe, als wie es ihm in Emmendingen
ergangen war. Aus diesem Grunde wird er vermutlich auch
trotz des Widerspruchs der Herren den Befehl gegeben haben, deren Pferde
in den Stall zu stellen. Auch gab er sich alle Mühe, den Landschreiber M e n-
z e r zu bewegen, mit seinen Begleitern bei ihm das Nachtquartier zu nehmen
. Er hatte jedoch damit keinen Erfolg. Nach einem Aufenthalt von anderthalb
Stunden, als es gerade dunkelte, wurde aufgebrochen. Der Propst
geleitete seinen Besuch in den Hof hinunter, wo man auf geziemende Art
voneinander Abschied nahm. Die beiden Pfarrherren aus Prechtal schritten
ihrer Heimat zu. Die Emmendinger Herren aber langten nachts um 9 Uhr
in Emmendingen wieder an.

Am nächsten Tag erschien noch vor dem Oberamt Emmendingen
Matthäus Marten, der Erblehensbesitzer der im Weisweiler Bann gelegenen
herrschaftlichen Rheininsel, um gleich den übrigen Untertanen
gegenüber der hochfürstlichen Obervormundschaft und Landesadministration
seine Huldigung abzulegen. (Fortsetzung folgt.)

Die Herbstversammlung der Arbeitsgemeinschaft

in Istein am 5. Oktober 1952.

Schon am zeitigen Morgen begannen wir mit der Ortsbegehung, zu
der sich auch der Gemeinderat mit Herrn Bürgermeister Brändlin eingefunden
hatte. Herr Fritz Schülin, selbst ein Sohn Isteins, führte uns durch das
am Hang aufsteigende Dorf mit seinen Steigen und verwinkelten Gängen
und Höfen, zeigte uns Wappen und Zahlen an alten Toren und Türen, führte
üns zum Freystedtischen Schlößchen und zum Hof des baselischen Vogts. Aus
einer bewundernswerten Fülle seiner in jahrelanger Forschungsarbeit errungenen
Kenntnisse wußte er uns richtig zu fesseln. Natürlich spielen auch
die alten Rheinläufe in das Bild des Dorfes herein, die Inseln, Köpfe und
Werte, die Veränderungen durch die Rheinkorrektion, wodurch auch die
Tochtersiedlung Rosenau auf das linke Rheinufer zu liegen kam und Frankreich
zugewiesen wurde. Das längst nicht in einem Abriß zu fassende Flurnamenmaterial
hat Herr Schülin in dankenswerter Weise in einer Sonderarbeit
niedergelegt, die insbesondere auch den Besitz vieler Basler Klöster

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