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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-01/0042
Männer seiner Heimatlandschaft zum Hebelpreis vorgeschlagen, zweimal leider
übergangen. Sein Heimatdorf hat ihn aber zum Ehrenbürger erhoben und ihm
damit den Kranz gewunden, der ihm gebührt.

Das Buch enthält die Lebensgeschichte Zumtobels. Vom Licht und Schatten
des Elternhauses geht es hinaus in die Pflegestelle, zum harten Leben des
Ziegelstreichers, dann zum Sozialisten und Hauptschriftleiter der Sozialdemokratischen
Tageszeitung „Volkswacht" in Freiburg. Wer aber meint, es sei ein
parteimäßig gebundenes Buch, der wird beim Lesen gewahr, daß hier ein wahrhaft
reicher Geist, ein gütiges Herz, ein warmer Bekenner des Deutschtums
und ein echter Träger Hebeischen Wesens am Werke ist. Dem Freiburger Stadtrat
Zumtobel wurden manche verantwortungsreiche Arbeitsgebiete übertragen,
u. a. war er auch der Vertreter der Breisgaustadt bei manchem Hebelmähli in
Hausen, der einzige Freiburger, der alemannisch sprach, während man von dort
her nur das badische Hochdeutsch zu hören gewöhnt war. Frisch und unterhaltend
liest man von Kapitel zu Kapitel und stellt am Ende fest, daß hier ein
Lebensbild entstanden ist, das in die Schüler- und Lehrerbüchereien sowie
auch in die Volksbibliotheken einzureihen würdig ist. Es eignet sich auch sehr
gut zum Vorlesen. K. Seith.

Wilhelm Zentner: Carl Maria von Weber, sein Leben und sein Schaffen.
Verlag Otto Walter AG. in Ölten und Freiburg im Breisgau, 1952. 279 S.
Preis 13.60 DM.

Das Buch stellt den elften Band der „Musikerreihe in auserlesenen Einzeldarstellungen
" dar, die von Paul Schaller in Basel herausgegeben sind. Es ist
dem Dirigenten Hans Knappertsbusch „in dankbarer Erinnerung vieler unvergeßlicher
Freischütz-Aufführungen" zugeeignet.

Es zerfällt in die Abschnitte „Das Leben" und „Das Werk", denen ein wertvoller
Anhang beigegeben ist, der die Titel der Einzelwerke, die Jahreszahlen
der Entstehung und die Verlage anführt. Außerdem enthält dieser auch die
wichtigste Literatur. Mit Recht weist der Verfasser darauf hin, daß die für den
Musiker Weber so wichtigen Briefe noch nicht gesammelt sind, diese Aufgabe
aber eine Schuld darstellt, die die Zukunft einzulösen haben wird.

Die Wurzeln der Ahnen C. M. von Webers ruhen z. T. in Wiesentäler
Boden (Zell und Lörrach-Stetten), worüber schon vor Jahren Friedrich Hefele,
der Direktor des Freiburger Stadtarchivs, Nachforschungen angestellt hat.
Geboren ist der Komponist am 19. November 1786 in Eutin als Sohn eines
Kapellmeisters und Direktors einer Schauspielergesellschaft, die auf dem
Familienstamm ruhte. Die Sonne häuslichen Glückes lächelte dem Sohne nicht;
ein ruheloses Leben führt ihn als Schüler 1798 nach Salzburg, wo die ersten
6 Fughetten für Klavier erschienen, wo er als Sängerknabe und Guitarrenspieler
Unterricht von Michael Haydn empfing. Über München, Freiberg, Wien, die
Städte Mannheim, Heidelberg und Darmstadt, über das Maintal gelangt er nach
München. Eine Reise führt ihn in die Schweiz, wo ihm in Basel Erfolge blühen,
eine zweite Reise führt ihn nach Mittel- und Norddeutschland. 1813 wird er
Operndirektor in Prag, 1817—1826 ist er Königl. Kapellmeister in Dresden und
erreicht hier den Höhepunkt. Er schafft hier einen neuen Typ des Kapellmeisters
, den er als Mittelpunkt der Ganzheit von Orchester und Bühne
plaziert und auch die Instrumentalisten anders als bisher gruppiert. Hier stößt
er über die italienische Oper mit dem „Freischütz" zur deutschen Oper vor und
wird mit „Euryanthe" und „Oberon" zum Künder der musikalischen Romantik.
Über Paris reist er nach London; beide Städte huldigen der Musik des Genies,
aber seine Gesundheit wankt. Kehlkopf- und Lungentuberkulose haben ihn
heimgesucht. Am 4./5. Juni 1826 stirbt er in London und wird auch dort in
der katholischen Metropolitankirche beigesetzt. 1844 wird er heimgeholt und
um die Weihnachtszeit in Dresden in der Gruft zur Ruhe gebracht.

C. Maria von Webers Wirkung ist bedeutend. Er stellt seine Musik in den
großen Zusammenhang; er steht den Eindrücken der Natur offen und er hört
mit den Ohren des Publikums. Er schmilzt fremde musikalische Einflüsse
in seine eigene deutsche Musik ein. Er schenkte der Klarinette seine Liebe.
Er wirkt auf die beiden Johann Strauß nach. Die Rede bei der Dresdener
Beisetzung hält ihm Richard Wagner. K. Seith.

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