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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1953-02/0005
und 2 Trompetern, deren Kleidung rot war, am 12. August Seiner Hochfürstlichen
Durchlaucht bis Seefelden entgegen. Hier wurde auf einer Straßenseite
in einer Reihe Aufstellung genommen. Die Straße war so schmal, daß
man keine 2 Glieder bilden konnte. Die Fahne kam in die Mitte, der Rittmeister
davor; gegenüber die Paukenwacht, bestehend aus Adjutant, Trompeter
und Pauker.

Nachmittags gegen 2 Uhr traf als erster der Amtsschultheiß S t o r c k von
S u 1 z b u r g ein und überbrachte den Befehl des Fürsten, bei dessen Ankunft
mit Trompeten und Pauken zu salutieren, alsdann mit der ganzen Kompagnie
vier Mann hoch zu schwenken und vor der fürstlichen Chaise herzumarschieren.

Bei der Ankunft des Fürsten überreichten ihm einige junge Mädchen einen
schönen Strauß von seidenen Blumen. Karl August übergab ihnen ein
Geschenk — vermutlich Huldigungsdukaten. Nach Besichtigung der Ehrenkompagnie
stieg er nicht wieder in seinen Wagen, sondern stieg zu Pferd und
setzte sich zur großen Freude der Mannen an die Spitze der Kompagnie.

Beim „S t e i n e n - B r ü c k 1 e i n" traten abermals einige junge Mädchen
mit einem Strauß an den Fürsten heran; auch sie wurden mit einer „Gegenverehrung
" erfreut. Als man nach H ü g e 1 h e i m gegen M ü 11 h e im auf
die Höhe kam, befahl Karl August, daß die Hälfte der Berittenen
vor ihm, die andere Hälfte nach ihm reiten sollte. Nun donnerten 24 eiserne
Böller und drei kleine „Stück" den Willkommengruß. Jede Kanone wurde
dreimal abgefeuert; gleichmäßig hallten die Schüsse, und das Feuern währte
bis die Reisegesellschaft M ü 11 h e i m erreichte.

Auf dem Feld unweit der Stadt hatten sich zahlreiche Zuschauer versammelt
. Eine Schar junger Mädchen nahte sich dem Fürsten, und die jüngste
Tochter des Spezialsuperintendenten D a 1 e r überreichte in deren Namen
ein schönes „bouqet"; sie erhielten dafür ein „Gegenpräsent". Spezial Dal er
befand sich an der Spitze der Geistlichen, Präzeptoren und Schulbedienten
ebenfalls auf dem Platz. Dalers Sohn bewillkommnete im Namen der anwesenden
lateinischen Schüler den hohen Herrn mit einer lateinischen Rede.
Oberst von Doungern vom kaiserlich Walseggischen Regiment und einige
andere Offiziere, die „das Badenweiler Bad gebrauchen", waren erschienen,
um bei dieser Gelegenheit Seiner Durchlaucht ihre Aufwartung zu machen.

In M ü 11 h e i m standen vom Diakonathaus, als dem Ortsanfang, bis gegen
die Kirche die 200 Mann Infanterie mit drei Fahnen und klingendem Spiel
in schönster Ordnung in Viererreihen auf der rechten Seite der Straße. Als
Karl August im Oberamtshaus sein Quartier bezogen hatte, gab
das Fußvolk eine dreimalige Salve ab. Inzwischen war es dunkel geworden.
Die Wachen wurden besetzt, die übrigen Kavalleristen und Infanteristen aber
beurlaubt und nach Hause geschickt. Hierauf wurde zu Nacht gespeist und
wegen der bevorstehenden Huldigung das Nötige besprochen.

Am 13. August wurde mit der Verpflichtung der Dienerschaft der Anfang
gemacht. Die Pfarrer und Schulmeister, unter ihnen auch Pfarrer W e n -
kenbach und Präzeptor Wagner von S u 1 z b u r g , wurden von Oberamtsverweser
S a 1 z e r und Spezial D a 1 e r vereidigt. Die weltlichen Diener
genossen den Vorzug, in hoher Gegenwart des Fürsten, dem sie das Handgelübde
abgelegt hatten, den Treueid ablegen zu dürfen, den ihnen der Geh.
Ratspräsident von Üxküll vorgelesen hatte. Hofrat und Oberamtsverweser
S a 1 z e r und Spezial D a 1 e r wurden einzeln vereidigt; nach einer allgemeinen
Eidesformel wurden gemeinsam verpflichtet: Burgvogt Obermüller, Einnehmer
S c h e n c k , Schultheiß und Verwalter Storck zu Sulzburg und
Bergwerksfaktor Fuchs zu Oberweiler. Die Förster und übrigen weltlichen
Bedienten leisteten den Treueid dem Oberamt allein.

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